Die IHK Lahn-Dill hat von Ergebnissen einer aktuellen Umfrage unter heimischen Betrieben berichtet : 80 Prozent streben demnach Hilfe an.
. DILLENBURG/WETZLAR (red). Die Corona-Soforthilfe wird von den heimischen Unternehmen stark nachgefragt. Das geht aus einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lahn-Dill hervor, daran hatten sich 90 Unternehmen beteiligt.
80 Prozent hätten die Soforthilfe beantragt oder planten dies, berichtete die IHK. Und 75 Prozent nutzten weitere Liquiditätshilfen oder beabsichtigten es. Immerhin jedem Sechsten seien andere Finanzierungshilfen jedoch nicht bekannt. Neben der Soforthilfe weist die IHK auf weitere Instrumente wie die "Hessen-Mikroliquidität", weitere Darlehen der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) oder KfW-Kredite hin. Liquiditätshilfen wie das Kurzarbeitergeld, die Stundung von Steuern und Sozialabgaben und die Herabsetzung oder Rückzahlung der Steuervorauszahlung könnten zusätzliche Hilfe bieten.
Corona-Krise: 2700 Anrufe bei der IHK Lahn-Dill
Seit dem 30. März läuft das Soforthilfeprogramm für Unternehmen in Hessen. Es richtet sich vor allem an Klein- und Kleinstunternehmer, freie Berufe und Selbstständige mit bis zu 50 Beschäftigten. "Insgesamt sind die Förderprogramme von Bund und Land positiv zu bewerten und ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Burghard Loewe, Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill. Entscheidend sei, dass die Fördermittel nun auch schnell bei den Unternehmen ankommen. Laut den Umfrageergebnissen warte etwas mehr als die Hälfte der Antragsteller noch auf die Auszahlung des Zuschusses. Das sei mit Blick auf die Antragsflut aus Sicht der IHK zwar nachvollziehbar, für die betroffenen Unternehmen aber natürlich problematisch. Für sie zähle jeder Tag.
Zusätzlich ist das neue Förderprogramm "Hessen-Mikroliquidität" der WIBank gestartet, das die IHK-Mitglieder bei der IHK beantragen können. Mit diesem Kredit über maximal 35 000 Euro können Unternehmen ihren Liquiditätsbedarf der nächsten sechs Monate decken. Für das Programm "Hessen-Mikroliquidität" seien bereits etwa 160 Anträge eingegangen.
Ein weiterer wichtiger Baustein sei der neue KfW-Schnellkredit. Damit sollen mittelständische Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten, die mindestens seit 1. Januar 2019 am Markt aktiv gewesen sind, ohne aufwendiges Verfahren eine schnelle Überbrückungsfinanzierung bekommen. Hausbanken werden hierbei von der Haftung freigestellt.
Die IHK Lahn-Dill bietet ihren Mitgliedern Beratung. Bislang hätten die IHK etwa 2700 Anrufe und zahlreiche E-Mails zum Umgang mit der Corona-Krise erreicht, berichtet IHK-Mitarbeiter Alexander Cunz. Die Corona-Telefonhotline ist unter 02771-8 42 11 11 und 06441-94 48 22 22 erreichbar.