(apd). Kurz vor Jahresende meldet der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim eine Milliardenübernahme. Mit der innovationsstarken Schweizer Biotechfirma NBE-Therapeutics stärkt...
INGELHEIM. Kurz vor Jahresende meldet der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim eine Milliardenübernahme. Mit der innovationsstarken Schweizer Biotechfirma NBE-Therapeutics stärkt der Familienkonzern (19 Milliarden Umsatz, 51 000 Beschäftigte) sein Geschäft mit Krebsmedikamenten weiter. Fällig werden bis zu 1,18 Milliarden Euro inklusive erfolgsabhängiger Meilensteinzahlungen, wie es am Donnerstag hieß.
Stärkung für die Onkologie-Forschung
Für den größten forschenden Arzneimittelhersteller hierzulande nach Bayer ist dies der teuerste Deal seit 2016. Damals wurde die Tiermedizin von Sanofi übernommen für 4,7 Milliarden plus den rezeptfreien Boehringer-Präparaten.
Das Schweizer Unternehmen wurde bislang vom Boehringer-Wagniskapitalfonds unterstützt. NBE beschäftigt in Basel nur 30 Spezialisten, was aber für Firmen dieser Art nicht ungewöhnlich sei, so ein Sprecher. Diese sollen die Onkologie-Forschung zu neuartigen Therapien für Patienten mit schwer behandelbaren Tumoren stärken. NBE ist auf Antikörper-Wirkstoff-Konjugate spezialisiert, mit denen es gelingen soll, gezielter als bei bisherigen Behandlungen Tumorzellen abzutöten.
Kurz zuvor wurde auch hierzulande eine Biotechfirma gekauft: das 1971 gegründete Familienunternehmen Labor Dr. Merk & Kollegen (Ochsenhausen), in unmittelbarer Nähe zu Boehringers größtem Forschungsstandort Biberach. Merk hat 130 Beschäftigte. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.