NIBELUNGENLAUF
Halbmarathon, Männer: 1. Sascha Brenner (Lampertheim) 1:16:24 Std., 2. Timmy Johnsson, (FC Arsenal) 1:18:51, 3. Ivan San Juan Navarcorena (Renolit) 1:19:18.
Halbmarathon, Frauen: 1. Lena Berg (Schriesheim) 1:21:39, 2. Stephanie Gilfrich-Schneider, 1:26:50, 3. Uta Knape (Mückel Tria) 1:30:47.
10 km, Männer: 1. Daniel Mengsteab (Lauftreff Biblis) 35:44 Min. , 2. Peter Faulhaber (Zellertal) 35:45, 3. Leander Fink, (Ober-Olm) 36:46.
10 km, Frauen: 1. Vanesssa Fischer (Mainz) 38:08, 2. Sabine Schmitt (TV Alzey) 39:01, 3. Meike Kroneisen 42:42.
WORMS - Diese Entscheidung versprach Hochspannung: Über die Halbmarathonstrecke war beim Nibelungenlauf 2017 ein Zweikampf zwischen Vorjahressiegerin Tinka Uphoff (Frankfurt) und ihrer Herausforderin Lena Berg zu erwarten. Immerhin kam die schnelle Dame aus Schriesheim mit der Empfehlung von Platz eins über die 21,1 Kilometer von Mannheim nach Worms. Doch aus diesem Laufduell wurde nichts, da Bestzeitinhaberin Uphoff (1:20:50 Stunden aus 2015) „am Samstag wegen Verletzung leider absagen musste“, bedauerte Lauforganisator Dieter Holz vor dem Startschuss. Es sollte also nix mit dem anvisierten „Triple“ werden.
Macht nichts, mag sich die Bergsträßerin gedacht haben, die solo ihr Programm abspulte und mit 1:21:39 erwartungsgemäß als überlegene Siegerin im Ziel auf der Kisselswiese finishte – mit der zweitbesten jemals in Worms von einer Frau gelaufenen Zeit. „Das ist für mich persönliche Bestleistung“, war Berg nach dem Einlauf ganz aufgekratzt. „Es war zwar etwas windig, aber die Strecke war super schön. Die letzten fünf Kilometer am Damm entlang war ich richtig glücklich“, freute sich die Siegerin über ihren Premierenerfolg in Worms. Jetzt geht’s für sie zum nächsten „Halben“ direkt vor der Haustür in zwei Wochen nach Weinheim.
Einen neuen Sieger über die Halbmarathondistanz gab es auch bei den Männern, da Vorjahresgewinner Pitt Schneider aus Luxemburg heuer nicht gemeldet hatte. Und der Dominator hieß Sascha Brenner aus dem benachbarten rechtsrheinischen Lampertheim. Der Vorjahresvierte („Da war’s richtig heiß“) ließ sich durch die angenehm-frischen Temperaturen bei trockener Witterung ebenfalls zu einer neuen persönlichen Topmarke animieren und gewann in 1:16:24 Stunden. Dabei war der Südhesse schneller als geplant, denn eigentlich wollte er mit Blick auf den Marathon in Köln in drei Wochen „ganz gemütlich“ eine 1:18er-Zeit laufen. „Aber ich habe wohl einen guten Tag erwischt“. Unverhofft kommt eben oft.
Eine echte Überraschung schaffte als Tagesvierter Lokalmatador Torsten Weiler von der LLG Wonnegau. In einer Top-Zeit von 1:19:37 wurde der Routinier im Ziel von seiner Frau Sabine (ging über den „Zehner“ an den Start) mit einem Küsschen zur Belohnung empfangen. Und sie verriet so ganz nebenbei: „2004 haben wir uns beim Nibelungenlauf kennengelernt“. Man sieht, das Laufevent in Worms verbindet – bei manchem wird daraus sogar eine Beziehung fürs Leben. Apropos Beziehung: Michael Schäfer und sein LLG-Teamkamerad Weiler waren 2004 beim allerersten Nibelungenlauf gemeinsam und zeitgleich über die Ziellinie gesprintet. Bei der 14. Auflage in diesem Jahr lagen gut fünf Minuten zwischen Weiler und Schäfer, was Letzterem größten Respekt abnötigte: „Die Zeit ist vorbei, jetzt habe ich keine Chance gegen Torsten mehr. Aber immerhin werde ich jedes Jahr eine Minute besser.“
Man sieht, die Läufer waren mit Engagement, aber auch mit Spaß bei der Sache. Dies galt auch für die Starter über die 10-km-Strecke, auf der Peter Faulhaber (35:45 Min.) bei seiner vierten Nibelungenlauf-Teilnahme, hauchdünn hinter dem eritreischen Sieger Daniel Mengsteab (Lauftreff Biblis) Platz zwei bei den Männern belegte. Und damit war der Zellertaler hochzufrieden: „Das war meine beste Leistung. Das war richtig gut.“ Die Frauen waren über diese Strecke echt flott unterwegs, wobei Siegerin Vanessa Fischer aus Mainz in 38:08 von sich selbst überrascht war: „So schnell war ich noch nie.“ Knapp hinter ihr stürmte Sabine Schmitt vom TV Alzey über die Ziellinie auf dem Festplatz. Ihr Dank ging auch an die zahlreichen Lauffans entlang der Strecke durch die Stadt: „Es waren Topbedingungen, und die Stimmung war sehr schön.“