Für die Gauß-Jungs geht‘s über Kaiserslautern nach Berlin
Beim Landesentscheid im Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ war Worms durchs Eleonoren-Gymnasium und Gauß-Gymnasium groß vertreten – und erfolgreich.
Von Carsten Schröder
Sportredakteur Worms
Alle schnell im Becken unterwegs: Die Schwimmer des Wormser Eleonoren- und Gauß-Gymnasiums.
(Foto: GGW/Thorsten Ernst)
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WORMS - Wenn die Schule ruft, muss Peter Fischer seinen Trainingsbetrieb (fast) einstellen. Der Cheftrainer der SG Worms drückt da freilich zwei Augen zu. So auch am Dienstag, hatte der Ruf, der bald zwanzig seiner Schwimmer ereilte, doch einen rein sportlichen Anlass. Unter dem Dach von Eleonoren- oder Gauß-Gymnasium ging‘s ins Monte-Mare-Bad nach Kaiserslautern. Und am späten Nachmittag erfolgreich zurück.
Ihren Hintergrund hatte die Tagesfahrt im Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“, der mit bald 800 000 Teilnehmern in 21 Sportarten als der größte seiner Art gilt. Bei den Schwimmern sind die Wormser immer wieder zahlenmäßig stark vertreten – und erfolgreich. Im vergangenen Jahr ging‘s für die Jungs des Gauß-Gymnasiums zum Bundesentscheid nach Berlin, wo kommende Deutsche Meister die Startfelder prägen. Auch die Mädels des GGW waren schon in der Hauptstadt. Jetzt haben sich die Jungs als Landessieger das Ticket erneut gesichert. Und die Elo-Schwimmerinnen? Die Quali für den Landesentscheid war eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Und nach vier Stunden Wettkampf lagen sie letztlich 1,34 Sekunden vor dem Gauß auf Platz drei.
„Das ist eine positive Rivalität“, schmunzelt da Andreas Kauf. Beim Elo hat er sich der Schwimmerinnen angenommen, ist er doch auch bei der DLRG-Ortsgruppe in Kusel mit Rettungsschwimmern oft auf Wettkämpfen unterwegs. Auch am Elo ein Team zu bilden, beschreibt er als förderlich für die Schulgemeinschaft. „Schule ist mehr als ein Ort des Lernens“, betont sein Lehrerkollege. Steffes hebt auch die Anerkennung durch Mitschüler und Lehrer hervor, die zusätzliche Motivation gebe. Diese sei besonders wichtig: „Denn die Athleten investieren richtig viel.“
BEIM LANDESENTSCHEID AM START
Gauß-Gymnasium – Wettkampf III (m): Toni Böttner, Phillip Klein, Luca Köhler, Tim Kraus, Paul Krönert, Max Ley, Nikita Sapyrkin, Julian Schröder.
Gauß-Gymnasium – WK II (w): Charlotte Bott, Anna Braun, Amilia Dzijan, Sophie Graf, Delia Hentrich, Jule Knies, Karina Martin, Milina Scherer, Nele Schiefer.
Eleonoren-Gymnasium – WK II (w): Sophie Beierstorf, Lena Dietz, Angie Göhner, Florentine Heischling, Lara Höffler, Lucia Horn, Esra Kilic, Julia Klinger, Sarah Klinger, Lousia Woop.
Der Ort, wo dieses geschieht, ist freilich der Verein. Okay, beim Elo organisierte Andreas Kauf flugs mal eine gemeinsame Einheit, um die Stärken seiner Schützlinge herauszufiltern. Letztlich gilt aber: „Ohne das für einige tägliche Training im Verein ist diese Leistung nicht zu erbringen.“ Das sagt Christoph Kampik, der mit Thorsten Ernst die Truppe vom Gauß betreut und als einstiger Leistungsschwimmer, heute Trainer und Lehrer alle Seiten kennt: „Teilweise trainieren die Schwimmer über 15 Stunden in der Woche.“ Eine AG an der Schule könne so was nie leisten. Kampik: „Die guten Trainingsbedingungen, die den Vereinen zur Verfügung stehen, und die da geschaffenen Voraussetzungen bilden das Fundament der Erfolge der Schulmannschaften.“ Ans Revers heften darf sich die Qualifikation von drei Teams für den Landesentscheid also der Trainerstab der SG Worms. Und nicht nur dieser: Ihre Qualitäten bringen die Sportler auch aus dem Triathlon-Lager von Stimmel Sports oder dem SC Poseidon mit.
Die Addition besagter Qualitäten hat den Jungs jetzt also wieder das Ticket nach Berlin eingebracht. Es kam nicht unerwartet. „Wenn alle ihre Leistung abrufen, müsste es klappen“, hatte Thorsten Ernst früh betont. Die Jungs taten, wie ihnen geheißen – und freuen sich nun aufs Bundesfinale vom 22. bis 26. September. Bei der SG Worms wird Cheftrainer Peter Fischer da wieder zwei Augen zudrücken müssen.