Jessica Keller nahe an der Bestleistung

Hat nach langer Zwangspause endlich mal wieder das Wettkampftrikot überstreifen können: Mittelstreckenläuferin Jessica Keller von der TG Worms beim Sportfest des TSV Schott Mainz. Foto: Keller

Die Mittelstreckenläuferin der TG Worms hat im ersten Wettkampf nach der Corona-Pause gleich eine gute Zeit über 1500 Meter erreicht.

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WORMS. Der erste Wettkampf nach langer Zeit. Da wünscht sich wohl jeder gute Bedingungen und ein zumindest ordentliches Ergebnis. Für die Wormser Mittelstrecklerin Jessica Keller ging zumindest Letzteres beim Leichtathletik-Meeting des TSV Schott Mainz in Erfüllung. Denn bei alles anderen als optimalen Bedingungen lief die 19-Jährige über die 1500 Meter nah an ihre persönliche Bestzeit heran und beendete das Rennen in 4:39,00 Minuten auf dem fünften Rang. Die Zeit, nur eine halbe Sekunde über ihrer Bestmarke aus dem Jahr 2019, macht nicht nur ihr Lust auf mehr. „Sie kann das sicher noch fünf Sekunden schneller“, meint ihr Trainer Hans-Peter Tiedje, der seinen Schützling in einer „sehr guten Form“ sieht. Ob es allerdings für die Qualifikation zu den deutschen Meisterschaften reicht, ist fraglich. Denn die Norm wurde in dieser Saison von 4:48,00 auf 4:29,00 Minuten gesenkt, zudem soll nach zwölf Teilnehmerinnen ein Cut gemacht werden. Auch wenn Jessica Keller wirklich gut aus der Corona-Wettkampfpause gekommen ist, ist das eine Aufgabe, die kaum zu bewältigen ist.

Für den Teenager aus Worms, der derzeit meist in Ludwigshafen trainiert, zählt derzeit aber zu allererst, dass überhaupt wieder Wettkämpfe möglich sind. Auch wenn der Aufwand dafür noch hoch ist. „Einen Corona-Test am Freitag, einen weiteren dann am Samstag, dazu keine Zuschauer und überall auf dem Wettkampfgelände Maskenpflicht und Mindestabstand“, beschreibt die Wormserin die strengen Sicherheitsauflagen. „Aber es hat sich richtig gut angefühlt, wieder einen Wettkampf zu laufen.“ Auch wenn dieser bei äußeren Bedingungen stattfand, die Läufern nicht wirklich schmecken. Kühles Wetter und erheblicher Wind machten es den Teilnehmerinnen bei ihrer ersten Jagd nach einer guten Zeit nicht gerade einfach. Trotzdem überwog, auch wegen der starken Leistung, bei Keller die Zufriedenheit über den geglückten Saisonstart. Verbunden mit der Hoffnung, dass das intensive und wegen der absehbaren Wettkampfpause abgeänderte Training über den Winter die erhofften Fortschritte bringt. Der nächste Versuch, die persönliche Bestzeit zu knacken, steht schon am kommenden Wochenende in Pfungstadt an. „Hoffentlich bei etwas besseren Bedingungen“, wünscht sich Keller ein paar Sonnenstrahlen und vor allem weniger Wind.

Ihr Trainer Tiedje hat derweil noch ganz andere Pläne mit seinem Talent. Das soll auch auf der Bahn in den kommenden Monaten seine Leistungsstärke über die längeren fünf Kilometer unter Beweis stellen. Auch das ist eine Konsequenz aus den veränderten Trainingsinhalten des vergangenen Winters. So oder so: „Ich bin einfach nur froh, dass ich wieder starten kann“, ist Jessica Keller die Länge der Strecke egal. Hauptsache endlich wieder Wettkampf.