TG Osthofen ist gegen TV Bassenheim völlig von der Rolle
Bei den Handballerinnen aus dem Wonnegau geht der Trend weiter nach unten. Gegen die Rheinländerinnen ist die Niederlage schon zur Pause besiegelt.
Von Reiner Philipp Koch
Über die Außenpositionen kam die TG Osthofen (am Ball Elena Thurow) viel zu selten vor das Tor von Bassenheim. Auch das machte den Unterschied aus.
(Foto: BilderKartell/Christine Dirigo)
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OSTHOFEN - Die Negativspirale dreht sich immer weiter. Und immer schneller. Beim 20:32 (7:19) gegen den TV Bassenheim absolvierten die Handballerinnen der TG Osthofen bereits das siebte Spiel in Folge ohne Sieg. Die Mannschaft von Trainer Marcus Otterstätter nähert sich damit scheinbar unaufhaltsam der Abstiegszone in der Oberliga. Ob dieser Trend bis zur Weihnachtspause gestoppt werden kann?
Wohl eher nicht, nimmt man die Leistung aus der ersten Halbzeit gegen die Rheinländerinnen zum Maßstab, als die TGO mit einem deprimierenden Zwölf-Tore-Rückstand in die Pause ging. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt praktisch verloren. Wie ist so eine unterirdische Vorstellung zu erklären? „Diese Frage stelle ich mir selbst, langsam fehlen mir die Worte“, rang Otterstätter nach dem Abpfiff nach Antworten. Sein Erklärungsversuch: „Wir haben den Faden in der Abwehr verloren, wir waren nicht aggressiv genug.“ Und im Angriff fehlte jede Durchschlagskraft.
Klar, mit der seit der Begegnung gegen Kandel an der Schulter verletzten Michelle Köhler steht den Wonnegauerinnen eine wichtige Offensivspielerin am Kreis und ein Aktivposten im Defensivverbund derzeit nicht zur Verfügung. „Sie fehlt im Mittelblock, das wird uns noch länger beschäftigen“, sieht Otterstätter seine Mannschaft nachhaltig geschwächt. Wenn dann noch ein Gegner wie Bassenheim beispielsweise mit den Außenspielerinnen Hannah Schlapp und Nicole Hommen, die beide zusammen aus dem Spiel heraus 15 Treffer warfen, richtig Qualität auf die Platte bringt, dann zieht die TGO ganz einfach den Kürzeren. Diese Treffer über die Außenposition fehlten der TG Osthofen einfach.
Hoffnung auf Besserung machte dagegen der Verlauf der zweiten Halbzeit. Jetzt war die Deckung viel aktiver, und in der Offensive zeigte Constanze Schnaubelt auf der Spielmacherposition (für Christina Fahrnbach) starke Anspiele auf Kreisläuferin Kristina Graf, die dreimal in Serie traf. Beim Sechs-Tore-Lauf zum 13:19-Zwischenstand hatte Osthofen die stärkste Phase. Allerdings: Eine Wende sollte und konnte es nicht geben, auch wenn nun auch Frontfrau Mona Schmitt ihr Trefferkonto aufstockte.
Immerhin: Nach Treffern konnten die Wonnegauerinnen die zweiten 30 Minuten ausgeglichen gestalten. Doch das ist Zahlenspielerei. Was Marcus Otterstätter durchaus gefallen hat: „Wir haben das Spiel einigermaßen gedreht, auch wenn nicht jeder Schuss ein Treffer war. Positiv war, dass wir uns nicht aufgegeben haben.“ Unterm Strich waren diese 13 Tore aber nicht mehr als Ergebniskosmetik. Auch die TGO-Spielerinnen selbst fahndeten am Ende nach den Gründen für das Debakel in der ersten Halbzeit. „Dieser Hypothek sind wir hinter her gelaufen“, wirkte Kristina Graf ziemlich ratlos. Constanze Schnaubelt zeigte sich ebenfalls selbstkritisch: „Uns fehlt die Struktur im Spiel. Jeder probiert irgendwas.“ Am Ende kommt dann so ein Negativergebnis wie gegen den TV Bassenheim heraus.