DANSENBERG - Raus mit Applaus. Jetzt ist das eingetreten, was einerseits erhofft wurde. Andererseits aber auch zu befürchten war. Die Handballer der TG Osthofen haben im dritten und letzten Qualifikationsspiel zur Oberliga tatsächlich TuS Dansenberg II mit 26:21 (15:11) bezwungen. Der Sieg blieb aber ein Muster ohne Wert, gewann doch der HC Dillingen zeitgleich gegen Bitburg mit 32:23 – und das TGO-Team von Leo Vuletic zieht bei 4:2 Punkten aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Dansenberg und Dillingen den kürzeren. Die TGO bleibt in der Rheinhessenliga.
Ambivalent waren deshalb auch die Gefühle bei Spielern, Trainer und den zahlreichen mitgereisten TGO-Fans nach dem Abpfiff. „Es war eine Mischung aus Stolz und Freunde wegen der gezeigten Leistung. Aber es herrschte natürlich auch Frust“, schilderte Vuletic. Und der Trainer, der in Osthofen („Hier gefällt‘s mir, das sind super Jungs“) bleiben wird, blickte bereits mit Zuversicht in die Zukunft. Denn die Wonnegauer spielten in dieser Relegation auf Augenhöhe mit: „Wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht.“
Dabei wäre Osthofen gegen die erneut mit Drittliga-Akteuren aufgepeppten Dansenberger fast frühzeitig ins Stolpern geraten. Denn Abwehrrecke Eric Popple wurde bereits nach elf Spielminuten wegen einer harten Attacke disqualifiziert. Er soll, was Vuletic selbst nur aus dem Augenwinkel verfolgt hatte, einen Gegenspieler im Eifer des Gefechtes im Gesicht erwischt haben. „Das war im ersten Moment für uns ein herber Verlust. Aber wir haben diese Schwächung durch eine wunderbare Mannschaftsleistung kompensiert“, lobte der Coach. Jeder auf der Platte habe eine Topleistung gebracht. „Wir waren beweglich, clever und gut im Abschluss. Mit unserer aggressiven Abwehr haben wir Dansenberg vor unlösbare Aufgaben gestellt.“
Nach knapp 16 Minuten notierte Vuletic verwundert eine 9:5-Führung durch Kreisläufer Tim Kratz. Nach fast 23 Minuten traf Silas Höfler per Siebenmeter zum 14:9. Beim Seitenwechsel stand es 15:11 für Osthofen. Vuletic: „Im Übermut haben wir Kreisanspiele überzogen, das ging daneben. Ohne die Gegenstoßtore wäre zur Pause sogar eine höhere Führung möglich gewesen.“
In den zweiten 30 Minuten musste Osthofen, als Jan Keller anfangs verletzt ausschied, einen weiteren Rückschlag verkraften. Doch in den kritischen Phasen hielt Keeper Jan-Niklas Seelig „ganz wichtige Bälle“ (Vuletic). Und doch blieb‘s ein Sieg ohne Ertrag.
TG Osthofen: Seelig, Benkner; Volk (1), Weißbach, Keller, Bitsch, Kratz (3), Aul (3), Höfler (7/5), Emde, Popple (1), Scherer (2), Meitzler (7), Müller (2).