Die Rheinhessenliga-Handballer der TG Osthofen haben einen guten Start in die Aufstiegsrunde erwischt. Gegen den TV Bittburg gab es einen verdienten 33:32-Erfolg.
Von Reiner Philipp Koch
Hiergeblieben: Mit vollem Körpereinsatz bremst der Bitburger Jan Lauer Osthofens Kreisläufer Tim Kratz aus.
(Foto: BilderKartell/Dirigo)
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OSTHOFEN - Alles reinhauen, alles probieren – und schauen, was dabei herauskommt. Die TGO-Handballer haben die Planvorgaben von Trainer Leo Vuletic im ersten Qualifikationsspiel zur Oberliga gegen den TV Bitburg mehr als erfüllt. Trotz dezimierten Kaders gewannen die Osthofener in der zu zwei Dritteln besetzten Wonnegauhalle im einzigen Heimspiel der Aufstiegsrunde hoch verdient mit 33:22 (19:13) und haben sich damit vor dem zweiten Kräftemessen am kommenden Samstag bei HC Dillingen/Diefflen eine tolle Ausgangsposition verschafft. Für den Saarvertreter gab‘s zum Auftakt eine 29:36-Niederlage bei TuS Dansenberg II. Zwei aus dem Quartett der Anwärter steigen in die Oberliga auf.
„Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gezeigt und nahezu fehlerlos gespielt. In dieser Besetzung war das überragend“, war Vuletic, der Handball-Fuchs, nach dem Abpfiff stolz wie Bolle. Im starken Kollektiv der Sieger ragte dabei ein Akteur heraus: Der gerade mal 19-jährige Silas Höfler lieferte auf der Mitte-Position (und vom Siebenmeterpunkt) eine spitzenmäßige Leistung ab. Gegen den schnellen und wuseligen Höfler sah die viel zu offensive 3:2:1-Gästeabwehr im ersten Abschnitt ziemlich alt aus. Osthofener Mentalität zeigte der Bitburger Routine ganz klar die Grenzen auf. Höfler, der von seinen Mitspieler am Ende geknufft und geherzt wurde, war über sich selbst erstaunt: „Gegen Budenheim habe ich als Spielmacher ganz gut gespielt, aber mehr Fehler gemacht. Heute war ich etwas ruhiger.“
Nach 19 Minuten lagen die Gastgeber gegen die Eifelaner mit sechs Toren (13:7) in Führung. Beim Seitenwechsel stand ein 19:13 auf der Anzeigetafel. Man rieb sich vor Erstaunen die Augen. Bitburgs Abwehrtaktik – der erkrankte Coach Sven Lauer wurde von „Co“ Marc Hagemann vertreten – glich einem Griff in die Tonne. Außerdem war, wie der Viernheimer Handballtrainer Frank Herbert, Vater des Wormser HSG-Rückraumspielers Konstantin Herbert, als interessierter Beobachter zu Bitburg analysierte, „die Torwartleistung in der ersten Halbzeit einfach nur schlecht“.
In den zweiten 30 Minuten deckten die Gäste gegen die physisch unterlegenen Osthofener mit einem 6:0. Und fortan war Sand im Angriffsgetriebe der TGO, die aber erst ab der 50. Minute (27:24) ins Wackeln geriet. „Dass ein Einbruch kommen würde, war klar“, ließ sich Vuletic bei seinen Wechseln aber nicht aus der Ruhe bringen. Kritisch wurde es ab der 55. Minute: Beim 30:28 leistete sich Maurice Meitzler vorne einen Abspielfehler, den nachfolgenden Konter wehrte der eingewechselte Torwart Julian Benkner aber zum Glück ab. Auch das 33:30 durch Meitzler, mit Kreisläufer Tim Kratz ein Torgarant, war noch kein sanftes Ruhekissen. Bitburg verkürzte nach 59 Minuten auf 33:31 und acht Sekunden vor Schluss auf 33:32. Das war dann der Endstand. Der Rest war Freude pur bei der TG Osthofen – für Bitburg blieb nur Frust übrig. Leo Vuletic blickt jetzt mit Zuversicht in die nahe Zukunft: „Dillingen ist uns ebenfalls körperlich überlegen, die haben aber auch ihre Schwächen.“