Bei der TG Osthofen geht es Schritt für Schritt voran
Seit drei Wochen läuft bei den Handballerinnen der TG Osthofen die heiße Phase der Vorbereitung. Im Mittelpunkt steht die Integration von fünf Zugängen.
Von Reiner Philipp Koch
Der Trainer und seine Zugänge: Trainer Marcus Otterstätter setzt auf Jessica Lösch (hinten, links) und Ronja Rogawski (hinten, rechts) sowie Vanessa Lippert und Romy Blanz (vorne, von links). Neu ist außerdem Lisa Kohm.
(Foto: Zimmermann/TGO)
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OSTHOFEN - Es kann nicht immer alles optimal laufen in so einer Vorbereitung. Personell arg dünn besetzt präsentierten sich die Handballerinnen der TG Osthofen jetzt beim Turnier in Schwegenheim, wo das Oberliga-Team mit nur acht Spielerinnen anreiste. Zwei Torhüterinnen waren dabei, Antje Haag musste gar auf Rechtsaußen ran. Zumindest gab es Siege gegen Landau und die HSG Lingenfeld. Wirklich bitter lief‘s indes im dritten Spiel für Gegner TuS Neuhofen: Weil sich eine TuS-Spielerin in der vierten Minute einen Kreuzbandriss zuzog, wurde die Partie abgebrochen.
Für die Rumpftruppe von TGO-Trainer Marcus Otterstätter war das vorzeitige Ende okay. Zumindest geht‘s Stück für Stück voran, nachdem der Coach zuletzt etwa beim Test gegen Baden-Verbandsligist TV Schriesheim schon mal ordentlich gemosert hatte. Nur mit 15:13 hatten die Wonnegauerinnen da zum Seitenwechsel geführt. Es hatte Bewegung im Angriff und in der Abwehr gefehlt. Otterstätter: „Das war viel Standhandball.“
Andererseits: Es ist eben ein strammes Programm, das die Wonnegauerinnen abspulen. Vormittags ein intensives Training in der Wonnegauhalle, nachmittags das Testspiel. Das gleiche Prozedere auch tags darauf: Erst die Übungseinheit, zum Ausklang dann ein Spiel, da gegen Lingenfeld.
Gestartet wurde die heiße Vorbereitungsphase vor drei Wochen. Und bis zum Saisonstart am 15. September im saarländischen Köllertal (Püttlingen) gebe es eben viel zu tun, macht der Coach deutlich. Da wurden zuletzt nicht nur die Grundlagen wie Pass- und Fangspiel immer mal wieder aufgefrischt. „Die Laufwege müssen verbessert werden“, sagt der Übungsleiter. Themenschwerpunkt ist auch die Abwehrarbeit: eins gegen eins, heraustreten, einschieben zur Ballseite, Absprachen sind zu treffen. „Damit die Neuzugänge wissen, was wir spielen“, erklärt Otterstätter. Immerhin hat er fünf Spielerinnen zu integrieren.
Jessica Lösch (vormals Waldhof Mannheim) startet nach einer schöpferischen Handballpause ein Comeback, zu ihr hat TGO-Frontfrau Mona Schmitt die Kontakte hergestellt. Ronja Rogawski aus der „Zweiten“ will sich beweisen. Romy Blanz hat Otterstätter, der in Ruchheim wohnt, vormals in Schifferstadt trainiert. Last but not least suchen Vanessa Lippert und Lisa Kohm (zuletzt TV Dannstadt) eine neue Herausforderung im Wonnegau.
Beim Stammpersonal im Osthofener Lager hat sich wenig verändert: Nina Reimann tritt zurück ins zweite Glied und spielt zukünftig in der Rheinhessenliga. Constanze Schnaubelt will nach überstandener Kreuzbandverletzung in der neuen Saison noch mal voll angreifen. Was auch für Linkshänderin Elena Thurow gilt, die nach der Rekonvaleszenz als Rechtsaußen wieder einstieg, zukünftig aber auch im rechten Rückraum auflaufen soll.
Jetzt hat Otterstätter die Qual der Wahl: Mit einem Kader von 15 Spielerinnen will der Trainer in die Saison gehen – da muss er sogar noch drei von seiner Liste streichen. Da wundert es nicht, dass „Tempo und Zug zum Tor“ in den Spielen der Vorbereitung immer wieder aufblitzen. So im Test gegen Schriesheim, wo die Konter plötzlich wie am Schnürchen liefen. „Das war dynamischer, so wie ich mir das vorgestellt habe“, bewertete der Trainer das noch standesgemäße 34:21. Nach dem Turnier in Lingenfeld wartet auf die TGO-Frauen jetzt mit dem Mittelhessen-Cup in Wetzlar der ultimative Lackmustest. Dort wird es gegen Zweit- und Drittligisten gehen. Otterstätter sagt: „Da sehen wir, wo wir stehen.“