Osthofens Kristina Graf (am Ball) war mit acht Treffern erfolgreichste Schützin der TGO.
(Foto: Photoagenten/Alessandro Balzarin)
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OSTHOFEN - Mit hängendem Kopf und trauriger Miene schleicht Saskia Kleinewächter vom Feld. Eine derart negative Körpersprache müsste die junge Torfrau der TG Osthofen aber gar nicht an den Tag legen. Sie und ihr Wonnegauer Team haben dem verlustpunktfreien Tabellenzweiten der Handball-Oberliga lange einen Kampf auf Augenhöhe geboten. Bis zur 45. Minute war bei einem völlig ausgeglichenen Spiel nicht klar, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Erst am Ende ging den Gastgeberinnen nach einem 10:11-Pausenstand die Luft aus. Die Frauen der HSG Marpingen-Alsweiler zeigten in der „heißen Phase“ der Partie ihre ganze Klasse und entführten beide Zähler letztlich mit 29:22 viel zu deutlich ins Saarland.
„Wir haben uns vor der Partie gegen das Spitzenteam der Oberliga vorgenommen, endlich einmal in dieser Saison das abzurufen, was wir können“, hatte TGO-Trainer Marcus Otterstätter seiner Mannschaft eine primäre Aufgabe mit auf den Weg in die schwere Partie gegeben. Von Kristina Graf im Zentrum der TGO-Abwehr angeführt, riefen die TGO-Frauen vor ihrer stark agierenden Torfrau Saskia Kleinewächter speziell in der Defensive ihr Können voll und ganz ab. „Letztlich war die Niederlage einer personell nicht so ausgiebig besetzten Ersatzbank geschuldet“, fand Marcus Otterstätter eine Erklärung dafür, wieso sein Team die Gäste nach dem 18:18-Zwischenstand in der letzten Viertelstunde noch davonziehen lassen musste. Michelle Köhler und Tatjana König standen nämlich zwar auf dem Meldebogen, kamen allerdings verletzungsbedingt keine Minute zum Einsatz.
Die Startsieben der Wonnegauerinnen mit Kristina Graf (9/3) am Kreis, sowie Ann-Christin Knierim (3) und Ann-Kathrin Hauck (4) im Rückraum, machte dem Favoriten aus dem Saarland das Siegen enorm schwer. Einziges Manko für Marcus Otterstätter: „Wir haben uns im Aufbau zu viele technische Fehler erlaubt.“ Sonst hätte die TGO zur Halbzeit wohl deutlich in Führung gelegen. Doch Osthofen legte zu Beginn der zweiten Hälfte noch zu – und hatte nun in der quirligen Spielmacherin Mona Schmitt (5) eine Angreiferin, die auch einmal im Eins-gegen-Eins Akzente setzte. Ihr dritter Treffer zum 17:16 (43.) bedeutete zugleich die erste und einzige Führung für Osthofen.
Doch 45 Minuten Power-Handball kosteten viel Kraft bei Kristina Graf und Co. So drehten Joline Müller (10) und Michelle Hartz (8/1) in der Schlussviertelstunde für die HSG Marpingen-Alsweiler mächtig auf. Die Damen der TG Osthofen gerieten Angriff um Angriff auf die Verliererstraße. Dennoch stellte Marcus Otterstätter fest: „Das Spiel macht Mut für die kommenden Partien gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf.“ Und auch die Miene bei Saskia Kleinewächter hellte sich da schon längst wieder auf, denn die Teamkolleginnen hatten ihr manchen aufmunternden Klaps auf die Schulter ob ihrer klasse Leistung in der viel zu hoch verlorenen Partie zukommen lassen.