Corona-Modus sorgt in Gimbsheim für spannendes Jahresfinale
Nach oben geht nichts mehr. Nach unten ist Luft. Zumindest noch. Geht es nach Steven Jones, dann soll es so bleiben, wenn es für den SV im neuen Jahr in die Abstiegsrunde geht.
Von Martin Imruck
Freier Mitarbeiter
Noch mal alles geben: Für Christian Wolsiffer (weißes Trikot) und den SV Gimbsheim geht es jetzt um ein gutes Polster für die Abstiegsrunde.
(Foto: pakalski-press/ Christine Dirigo)
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GIMBSHEIM - In jeder normalen Saison, drei Spieltage vor Schluss, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich als Mannschaft im gesicherten Tabellenmittelfeld zurücklehnen könnte. Nach unten abgesichert und nach vorne geht nichts mehr – Haken dran. Doch diese Fußballsaison ist alles anders. Und deshalb muss Landesligist SV Gimbsheim noch mal alles raushauen. „Viele finden den Modus ja nicht so gut, aber ich muss sagen, dass ich es extrem spannend finde, weil so die nächsten drei Spiele für uns enorm wichtig werden“, sagt Trainer Steven Jones vor dem Heimspiel am Sonntag um 15.30 Uhr gegen Schlusslicht Fortuna Mombach.
Als Tabellensechster können (oder vielmehr müssen) die Gimbsheimer bereits für die Abstiegsrunde planen. Und da sind die Punkte gegen direkte Konkurrenten eben umso wichtiger. „Deshalb müssen wir jetzt performen“, sagt der 43-Jährige, denn mit Ingelheim und RWO Alzey wartet mindestens noch ein weiterer direkter Kontrahent. Dass man vor der Saison andere Ziele definiert hatte, „keine Frage“, sagt der Trainer. „Beim Abbruch waren wir Zweiter, klar hatten wir uns vorgenommen, in die Aufstiegsrunde zu kommen.“ Doch die gewünschte Konstanz, der Fluss, in dem man sich in der Vorsaison noch befand, wollte sich einfach nicht einstellen. „Wir haben vor der Saison Spieler verloren, die ganz wichtig waren, auch für die Stimmung in der Kabine. Dazu sind wir nur schwer in Schwung gekommen und haben es bislang nur einmal geschafft, die gleiche Viererkette aufzubieten“, nennt Jones einige der entscheidenden Faktoren.
Möglichkeiten, den Bock umzustoßen gab es reichlich: Das 3:3 zuhause gegen Grünstadt, das 1:1 beim VfB Bodenheim oder das bittere 0:1 in Alzey. „Das waren alles Spiele, die wir auch auf unsere Seite hätten ziehen können“, erinnert sich der 43-Jährige. Doch lediglich drei Remis aus acht Spielen gegen die Top-Vier waren schlichtweg zu wenig. „Die völlig freie Brust haben wir nie bekommen“, hält Steven Jones fest. Zu viele einfache Gegentore und zu wenig gute Momente, um einen der Großen mal zu ärgern und selbst Schwung aufzunehmen. „Gegen die Topteams haben wir letztlich auch verdient verloren und diesen Lauf, den du in einer extrem guten Liga einfach brauchst, nie bekommen.“
Fazit: Zu gut für unten, nicht gut genug für oben. Wirklich jammern möchte Jones da nicht. Dafür seien Trainingsbeteiligung und Stimmung auch viel zu gut. Und schließlich warten drei Endspiele auf die Gimbsheimer, die aktuell zwölf Punkte mit in die Abstiegsrunde nehmen würden – 21 könnten es noch werden. „Wir müssen weiter hart arbeiten, um dort zu bestehen“, blickt der Trainer auch bereits auf die Konkurrenz der anderen Staffel. Schifferstadt, Offenbach, Altleiningen, Geinsheim und Südwest Ludwigshafen dürften es werden, „auch da musst du erst mal bestehen“.
Auch personell klemmt‘s momentan übrigens. „Eine Mischung aus Beruf, Studium, Kranken und Verletzten“, zählt Jones aus. Dazu die Rotsperre von Peter Bähr aus dem schwachen Spiel gegen die TSG Bretzenheim (1:4). „In allen anderen Spielen war ich zufrieden mit den Jungs, weil sie Gas gegeben haben. Aber da war ich echt sauer und erwarte gegen Mombach eine Reaktion.“ So etwas darf sich gegen die Fortuna nicht wiederholen, schon das Hinspiel gegen das Schlusslicht gewannen die Altrheiner lediglich 3:2. Aufmerksamkeit ist also gefragt, wenn man in Gimbsheim die Abstiegsrunde ruhigen Gewissens angehen will.