Wormatia Worms verpflichtet Linksverteidiger Mark Knäblein
Fußball-Oberligist Wormatia Worms hat mit Mark Knäblein vom SV Sandhausen II einen weitere Defensivspezialisten unter Vertrag genommen.
Von Carsten Dietel
Sportredakteur Worms
Tüfteln intensiv am neuen Kader: Wormatia-Coach Kristjan Glibo (links) und sein Co-Trainer Christian Adam.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
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WORMS - Dass es in Zeiten von Corona im oberen Amateurbereich nicht ganz problemlos ist, Neuzugänge zu verpflichten, ist logisch. Zumindest solche Spieler, von denen ein Trainer sich sicher sein kann, dass er seinem Ensemble auch wirklich weiterhelfen wird. In solchen Fällen ist ein gutes Netzwerk von unschätzbarem Vorteil. Über ein solches verfügt Kristjan Glibo. Ganz besonders, wenn es sich um das Umfeld seines alten Arbeitgebers SV Sandhausen dreht.
Und so ist nicht verwunderlich, dass der Coach des Fußball-Oberligisten Wormatia Worms wieder einmal ein Talent vom Hardtwald nach Rheinhessen gelockt hat. Mark Knäblein heißt der junge Mann und ist ein Spezialist für die linke Außenbahn. Persönlich ist der inzwischen 20-Jährige Glibo vor Jahren einmal als B-Jugendlicher begegnet, „aber das ist zulange her, als dass das jetzt bei der Verpflichtung noch eine Rolle gespielt hat“, sagt Glibo. Vielmehr waren es Videos des robusten Verteidigers, die den Wormatia-Coach zur Auffassung gelangen ließen, dass der Linksverteidiger ein Spieler ist, der bei den Wormsern seinen nächsten Entwicklungsschritt machen kann. „Wenn ich sehe, dass einer nach einem Eckball so schnell wieder nach hinten läuft, dass er zwei Gegner hinter sich lässt, dann sind das Qualitäten, auf denen sich aufbauen lässt“, schildert Glibo einen seiner Eindrücke vom 1,83 Meter großen Fußballer. Bei ihm habe das Gesamtpaket gestimmt und nun müsse man einfach abwarten, ob Knäblein das Potenzial, das Glibo im gebürtigen Heidelberger sieht, auch abrufen kann. „Wir wollten uns auf der linken Außenbahn breiter aufstellen und das haben wir mit Mark sicher getan.“ In seiner alten Mannschaft hatte Knäblein, der in fast alles seiner Nachwuchsteams auch die Kapitänsbinde trug, auch des Öfteren als linker Innenverteidiger seine Arbeit verrichtet, doch bei den Wormaten soll er explizit für die Aufgabe als rechter Verteidiger weitergebildet werden. „Ich möchte mich bei der Wormatia weiterentwickeln und die nächsten Schritte im Herrenfußball machen. Hier bin ich genau richtig, um mein Fußballspiel auf die nächste Ebene zu bringen und mit der Mannschaft maximalen Erfolg zu erreichen“, geht Knäblein seine neue Spielerstation mit dem gebührenden Ehrgeiz an.
Mit dem Sandhausener hat Glibo einen weiteren Stein in seinem Personalpuzzle für die kommende Spielzeit bekommen, aber sicher noch nicht den letzten. „Wir sind auf den Flügeln inzwischen ganz gut aufgestellt, aber in der Zentrale muss sich noch etwas tun“, hält Glibo auf der Suche nach Innenverteidigern, zentralen Mittelfeldspielern und besonders nach einem neuen Stoßstürmer die Augen offen. Sollte es dann für die Wormaten tatsächlich noch in Richtung Regionalliga gehen, wäre ohnehin noch eine qualitative Kaderauffrischung von Nöten.
Dass die Wormatia die Hoffnung auf den Aufsteig noch nicht begraben hat, unterstreicht der Verein damit, dass die Zulassungsunterlagen an die Regionalliga Südwest dieser Tage abgeschickt wurde. Dabei legt der Verein wert auf die Feststellung, dass die Zusammenstellung mehr als eine bloße Formalie sei. Trotz der langen Zugehörigkeit zur Spielklasse waren mehrer Ortsbegehungen und Gespräche mit der Stadt nötig, um die entsprechenden Papiere zusammenzustellen. Im sich anbahnenden Rechtsstreit mit der Regionalliga will man eben aufseiten der Wormser keine Verfahrensfehler machen, um im Fall der Fälle in der nächsten Spielzeit doch wieder viertklassig zu spielen.