Samstag,
24.11.2018 - 17:33
3 min
Mainz 05 verliert 1:2 gegen Spitzenreiter Dortmund

Von Dennis Rink
Leiter Lokalredaktion Mainz (stv. Chefredakteur)

Danny Latza (r.) mit einem Torschuss für Mainz 05. Dortmunds Axel Witsel versucht zu blocken. (Foto: Lukas Görlach)
MAINZ - Lucien Favre brachte es auf den Punkt. „Mainz 05 hat hervorragend gespielt“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund mit dem ihm eigenen verschmitzten Lächeln. Vielleicht sogar ein wenig entschuldigend. „Aber am Ende haben wir gewonnen.“ Eine Aussage, in der nach der 1:2 (0:0)-Niederlage des FSV Mainz 05 gegen den BVB ganze viele Wahrheiten steckten.
Da wäre zum einen die Analyse, dass sich die 05er in dem Duell mit dem ungeschlagenen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga herausragend geschlagen haben. Das sah wohl jeder der 33.305 Zuschauer in der ausverkauften Opel Arena so. „Wenn man die Leistung bewertet, haben wir sehr gut gespielt. Nur das Ergebnis passt eben nicht“, sagte 05-Trainer Sandro Schwarz. Er sei nicht enttäuscht, „eher frustriert, weil wir uns nicht belohnt haben“.
Der FSV hätte für seine mutige und strukturierte Vorstellung mindestens einen Punkt verdient gehabt. Nicht nur aufgrund des zwischenzeitlichen Ausgleichs von Robin Quaison (70.), sondern auch wegen der vielen hochkarätigen Chancen. Sinnbildlich, dass die Mainzer direkt vor den beiden Gegentoren selbst hätten treffen können nach riesigen Möglichkeiten von Alexander Hack und Jean-Philipp Mateta. „Wir hatten das Momentum leider nicht auf unserer Seite“, sagte Schwarz. In der Nachspielzeit wäre es fast noch einmal in die 05-Richtung gekippt, doch Karim Onisiwo fehlten ein bis zwei Schuhgrößen, um die Flanke des eingewechselten Alexandru Maxim über die Linie zu drücken.
FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund 1:2 (0:0)
Mainz 05: Zentner - Bell, Hack (77. Boetius), Niakhaté - Brosinski, Martín - Kunde Malong - Gbamin, Latza (83. Maxim) - Mateta, Quaison (71. Onisiwo).
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Akanji, Zagadou, Hakimi (83. Diallo) - Witsel, Delaney - Sancho, Reus, Bruun Larsen (77. Pulisic) - M. Götze (64. Alcácer).
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach).
Zuschauer: 33305 (ausverkauft).
Tore: 0:1 Alcácer (67.), 1:1 Quaison (70.), 1:2 Piszczek (76.)
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Akanji, Zagadou, Hakimi (83. Diallo) - Witsel, Delaney - Sancho, Reus, Bruun Larsen (77. Pulisic) - M. Götze (64. Alcácer).
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach).
Zuschauer: 33305 (ausverkauft).
Tore: 0:1 Alcácer (67.), 1:1 Quaison (70.), 1:2 Piszczek (76.)
Was blieb, war das Wissen, eigentlich den richtigen Matchplan gehabt zu haben. Mit vielen Beinen in der Defensive – der in die Startelf gerutschte Hack bildete mit Stefan Bell und Moussa Niakhaté einen stabilen und nach vorne verteidigenden Innenverteidiger-Block – und mit mutigen Offensivbewegungen erstickten die Mainzer den Dortmunder Zauber-Zirkel schon im Keim. „Wir waren sehr mutig und sehr gut in der Arbeit gegen den Ball“, sagte Schwarz.
"Ein Lob an alle"
Aber am Ende gewann eben der BVB – um zurück zu Lucien Favre zu kommen. Auch wegen Paco Alcacer. Das Tor-Phänomen, das in der 67. Minute, 150 Sekunden nach seiner Einwechslung, das 1:0 erzielte. Sein neuntes Saisontor – nach lediglich 237 Einsatzminuten. Damit pulverisierte der Spanier den Rekord des einstigen HSV-Idols Gert Dörfel, der für neun Treffer 565 Minuten gebraucht hatte. In der Saison 1963/64. Und wegen Lukasz Piszczek, der den Ball in der 76. Minute aus einem fast unmöglichen Winkel unter die Latte schummelte. Ein Treffer mitten in das junge, talentierte und leidenschaftlich kämpfende 05-Herz.
„Mit etwas Abstand werden wir sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte der 05-Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann. Aber im Moment falle es sehr schwer. „Aber ein Lob an alle, die an diesem Spiel beteiligt waren. Unser Matchplan ist voll aufgegangen.“
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Das fand übrigens auch Lucien Favre. „Wir hatten uns auf fast alles vorbereitet, aber das 3-5-2 der Mainzer hat sehr gut funktioniert und war gefährlich für uns“, lobte der BVB-Trainer die taktische Ausrichtung der Mainzer. Sandro Schwarz nahm das natürlich positiv zur Kenntnis, es half dem 05-Coach aber dennoch herzlich wenig. Denn am Ende blieb es trotzdem dabei: Mainz 05 hat hervorragend gespielt, aber Borussia Dortmund hat gewonnen.