Mainz 05 muss gegen Gladbach offensiv zulegen. Dabei kommt es auch auf den zuletzt unauffälligen Mateta an. Der Klub begründet zudem, warum er ganz auf Fans verzichtet.
Von Nils Salecker
Sportredakteur
Nach dem schweren Spiel gegen Bayer Leverkusen haben die 05er nun Champions-League Teilnehmer Gladbach vor der Brust.
(Archivfoto: dpa)
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MAINZ - Rund um den Bruchweg ist derzeit viel los: die Nachwehen des Streiks, der offene Brief der Spieler zu diesem Thema, die bevorstehende Aufsichtsratswahl, Gerüchte um eine Rückkehr von Christian Heidel. Dass Fußball-Bundesligist Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr) ein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach vor der Brust hat, gerät da beinahe aus dem Blick. Angesichts von null Punkten aus vier Spielen und Tabellenplatz 18 muss die Fokussierung aufs Sportliche allerdings unbedingt klappen. „Eins ist vollkommen klar: Es macht keinen Spaß, 18. zu sein und wir sind nicht zum Spaß in dieser Liga“, sagt Sportvorstand Rouven Schröder. Einfacher macht die Lage sicherlich nicht, dass die 05er erstmals in dieser Saison wieder ein Spiel ohne Fans bestreiten. Neue Vorgaben der Stadt erlauben nur noch 100 Zuschauer. Dazu stehe „der finanzielle und organisatorische Aufwand in keinem Verhältnis“, begründet 05-Pressesprecherin Silke Bannick, warum der Verein gegen Gladbach gänzlich auf Zuschauer verzichten wird.
Lichte kann personell aus dem Vollen schöpfen
05-Coach Jan-Moritz Lichte hatte jüngst häufiger betont, wie wichtig das Zusammenspiel mit den Fans für die Leistung auf dem Platz ist. Ohne Zuschauer müsse das Team nun „selbst für die Emotionen“ auf dem – derzeit zugegebenermaßen etwas ramponierten – Rasen sorgen.
Zwar schlugen sich unter der Woche mit Jonathan Burkardt und Karim Onisiwo zwei Offensivkräfte mit muskulären Problemen herum, wahrscheinlich kann Lichte gegen Gladbach aber personell annähernd aus dem Vollen schöpfen. Das kurbelt den Konkurrenzkampf mächtig an. Achillesferse war jüngst hingegen die Offensive. Beim 0:1 gegen Leverkusen stand zwar die Defensive gut, vorne hatten die 05er aber keine einzige klare Torchance. Gefährliche Situationen hingegen schon, beharrt Lichte: „Die müssen wir jetzt nutzen.“ Dabei liegt es auch an Jean-Philippe Mateta, der weiterhin an seinen 14 Toren in der vorletzten Saison gemessen wird. Dem folgten eine längere Verletzung des Franzosen und ein neues System, in dem Mateta als alleinige Spitze agiert. An Einsatz mangele es dem Stürmer dagegen nicht, sagt Lichte, „man muss ihn eher bremsen“. Was dem Torjäger derzeit wie mehreren Spielern fehle, seien Leichtigkeit und Selbstvertrauen.
Mit Gladbach erwarten die Mainzer ein ähnliches großes Kaliber wie zuletzt Leverkusen. Dass die Fohlen 90 Minuten Fußball vom Champions-League-Spiel bei Inter Mailand in den Knochen haben, „spielt keine Rolle“ für die Spielvorbereitung, sagt der 05-Coach, der fordert: „Wir müssen den Schritt, den wir gegen Leverkusen nicht geschafft haben, jetzt gehen.