Rassiges Derby: FCK holt Punkt beim KSC

aus 1. FCK

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Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster gestikuliert.
© Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Die Siegesserie ist zwar gerissen, aber der 1. FC Kaiserslautern zeigt auch beim Rivalen in Karlsruhe eine ordentliche Leistung.

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Karlsruhe. Ein (fast) volles Stadion, Prickeln in der Luft - das pfälzisch-badische Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern elektrisierte einmal mehr eine ganze Region. Sportlich boten sich die beiden Zweitligisten einen offenen Schlagabtausch mit vielen Torraumszenen, ein paar Diskussionen, aber letztlich ohne Sieger.

Ragnar Ache ließ die Gäste früh jubeln (5.), ehe es vor der Pause durch einen Strafstoß von Marvin Wanitzek den Ausgleich setzte (45.+4). Der zweite Abschnitt blieb umkämpft, jubeln durfte am Ende aber keiner mehr.

Gleiche Startelf wie gegen Nürnberg

Trainer Dirk Schuster konnte sich zum Derby einen ungewohnten Luxus erlauben - der Trainer ließ die exakt gleiche Mannschaft auflaufen, die vor der Länderspielpause gegen den 1. FC Nürnberg gewonnen hatte. Hieß also auch, dass Julian Krahl weiterhin im Tor steht und somit bis auf Weiteres Andreas Luthe als Nummer eins der Roten Teufel verdrängt hat.

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Außerdem bedeute das Vertrauen in die gleiche Elf auch, dass abermals Ragnar Ache und Richmond Tachie in vorderster Front wirbeln sollten. Und das taten sie von Beginn an. Nach fünf Minuten hatte Tachie im Zentrum viel Platz, nahm Kapitän Jean Zimmer auf der rechten Seite mit. Zimmer flankte, Ache hielt den Fuß hin - 1:0 für den FCK. Ein Traumstart ins Derby, das auf diesem Niveau allerdings weitermachte.

Denn auch die Gastgeber hatten das Visier oben. Igor Matanovic (7.) und Philip Heise (11.) sendeten erste zarte Versuche in Richtung des Tores von Julian Krahl. Der FCK ruhte sich seinerseits aber nicht auf der Führung aus. Nach einer guten Kombination kam Tobias Raschl aus kurzer Distanz zum Abschluss, scheiterte aber an der starken Fußabwehr von Patrick Drewes (12.). Wenig später war Ache per Kopf zur Stelle, bekam aber nicht genug Wucht hinter den Ball (15.). Einen Patzer von FCK-Verteidiger Kevin Kraus ließ dann KSC-Kapitän Jerome Gondorf ungenutzt, zielte über das Tor (23.). In der Folge ließen die Pfälzer dann aber zunehmend nach, verschafften sich kaum Entlastung. Der KSC rollte immer wieder an und hätte nach einer halben Stunde längst den Ausgleich verdient gehabt. Krahl rettete aber mit einer Glanzparade gegen Fabian Schleusener (30.), Jan Elvedis Klärungsaktion rauschte hauchdünn am eigenen Tor vorbei (31.) und auch der Kopfball von Marcel Franke verpasste das Ziel knapp (32.). Fast hätte der FCK diesen Chancenwucher direkt gerächt, aber Marlon Ritters Volleyschuss klatschte an den Außenpfosten (33.).

Nach dieser wilden Phase verflachte das Spiel etwas und man hatte das Gefühl, die Roten Teufel retten ihre Führung souverän in die Halbzeit.

In der Nachspielzeit passierte es dann aber doch. Nach einer Ecke bekamen die Gäste einmal mehr den Ball nicht ordentlich geklärt. Kraus ging ungeschickt in den Zweikampf, traf Schleusener am Fuß. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marvin Wanitzek zum 1:1 (45.+4). Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Gäste gleich wieder aktiver und verlagerten das Spiel wieder stärker in die Hälfte des KSC. Ein Freistoß von Raschl (53.) und ein zu zentral abgeschlossener Versuch von Tachie

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(60.) waren aber zunächst das einzig Nennenswerte, was die Anfangsphase zu bieten hatte, während die Gastgeber in dieser Zeit gar nicht richtig in Erscheinung traten.

Kurz vor Schluss kommt Boyd rein

Im Anschluss nahmen eine Verletzungsunterbrechung und die anschließende Trinkpause sehr viel Zeit von der Uhr. Die Partie brauchte, um wieder an Fahrt aufzunehmen. Der eingewechselte Aaron Opoku meldete erste Ansprüche für den FCK an, verpasste es aber auch, wirklich scharf auf Drewes’ Gehäuse zu feuern (73.). Der KSC - inzwischen bei einem Eckenverhältnis von 9:0 angekommen - wurde aus dem Spiel heraus weiter zu selten gefährlich, rannte aber stetig weiter an. Und Kaiserslautern konterte und versuchte ebenfalls, den Derbysieg noch an Land zu ziehen.

Einen strammen Distanzschuss von Kraus faustete Drewes jedoch aus der Gefahrenzone (76.), auf der Gegenseite rettete Elvedi für den schon geschlagenen Krahl (78.). Ein Kopfball von Paul landete dann wiederum in den Armen des FCK-Torwarts (79.).

Die letzten Minuten versprachen also Spannung. Gondorf leitete diese mit der nächsten guten Chance der Gastgeber ein (81.). Dirk Schuster reagierte und brachte beim FCK mit Terrence Boyd (für Ache) nochmals einen frischen Stürmer. Die entscheidende Lücke bot sich dann aber auf keiner der beiden Seite mehr. Sechs Minuten Nachspielzeit blieben schließlich noch - und zunächst war es der FCK, der sich in des Gegners Hälfte festsetzen wollte. Der letzte Pass, die zündende Idee - sie kamen nicht mehr. Das Remis ging aber letztlich für beide Teams in Ordnung.

Der FCK bleibt mit zehn Punkten zudem in der oberen Tabellenhälfte und erwartet am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) Hansa Rostock zum Heimspiel auf dem Betzenberg.