Der SV Darmstadt 98 erreicht beim Test beim VfB Stuttgart ein respektables 1:1. Mathias Honsak zeigt bei seinem Comeback eine richtig starke Leistung.
DARMSTADT. Seine Spieler sollten noch einmal richtig gefordert werden, sollten noch einmal Minuten in die Beine bekommen und vor allem Spielpraxis sammeln. Das waren einige der Vorgaben von Torsten Lieberknecht am Mittwoch. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 durfte sich denn auch darüber freuen, dass diese Vorgaben erfüllt wurden. Bei Bundesligist VfB Stuttgart gab es im dortigen Robert-Schlienz-Stadion zudem ein äußerst respektables 1:1 (1:1), und ein paar neue Erkenntnisse hatte der 47-Jährige danach durchaus gewonnen.
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„Richtig stark wäre es gewesen, wenn wir in der ersten Halbzeit noch das 2:0 gemacht hätten“, sagte Lieberknecht, der angesichts dieser Tatsache nicht zu 100 Prozent zufrieden war mit dem Resultat. „Es war schon eine gute erste Halbzeit, aber deshalb bin ich ein bisschen zähneknirschend in die Kabine gegangen.“
Honsak und Kempe in der Startformation
In der Startformation stand etwas überraschend Mathias Honsak, der nach seinem auskurierten Bänderriss am Knöchel spielen konnte. Und der das sofort wieder richtig gut machte auf dem linken Flügel. Auch Tobias Kempe stand in der Anfangsformation – nach seiner Nasen-OP wie gewohnt mit Schutzmaske. Im Sturm begann Luca Pfeiffer, dem aber wie schon beim Test in Mannheim erneut komplett die Bindung zu den Nebenleuten fehlte. Auf der Sechserposition spielten diesmal mit Jannik Müller und Emir Karic zwei Akteure. Patric Pfeiffer begann dafür wieder auf seiner angestammten Position in der Innenverteidigung.
Es war folglich ein 4-2-3-1-System, mit dem Lieberknecht begann. Und mit dem der VfB so seine Probleme hatte. Die Lilien-Führung war denn auch verdient. Der auf dem rechten Flügel immens auffällige Benjamin Goller setzte Honsak in Szene, der nagelte den Ball unter die Latte – 0:1 (8.). Ein weiteres Zusammenspiel der beiden hätte fast zum 2:0 geführt, doch Goller, blendend von Honsak in Szene gesetzt, jagte den Ball neben das Tor (33.).
Aus kurzer Distanz keine Chance gelassen
Der VfB tat sich schwer, lediglich Daniel Didavi sorgte einmal für Gefahr. Sein Schuss landete jedoch neben dem rechten Pfosten (19.). Tanguy Coulibaly sorgte zwei Minuten vor dem Pausenpfiff dann aber doch für das 1:1, als er Lilien-Keeper Morten Behrens aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Da stand auf Darmstädter Seite Matthias Bader schon lange nicht mehr auf dem Platz: Der Rechtsverteidiger musste nach 22 Minuten angeschlagen runter und wurde positionsgetreu von Clemens Riedel ersetzt.
Nach der Pause brachte Lieberknecht mit Torwart Marcel Schuhen, Erich Berko, Fabian Schnellhardt und Phillip Tietz vier frische Kräfte. Nach 60 Minuten kam dann zudem noch Adrian Stanilewicz. Das Kommando hatten die Stuttgarter da schon lange übernommen, die Lilien suchten ihr Heil nur noch in Kontern. Und sie mussten den Ausfall von Patric Pfeiffer verkraften, der nach 69 Minuten nicht mehr weitermachen konnte.
Ergebnis ging völlig in Ordnung
Dennoch schlugen sich die Lilien wacker – und so ging das Ergebnis letztlich auch völlig in Ordnung. „Der VfB ist eine recht unorthodox auftretende Mannschaft, gegen die wir konzentriert verteidigen wollten“, sagte Lilien-Trainer Lieberknecht. „Der Fokus lag darauf, das Verteidigen zu üben und Automatismen reinzubekommen. Richtig große Chancen haben wir nicht zugelassen. Es ist letztlich okay.“