Die Lilien-Fans mussten lange auf den Siegtreffer warten: Der SV Darmstadt 98 schlägt Hannover 96 durch ein Tor von Patric Pfeiffer in der letzten Minute mit 3:2.
DARMSTADT. Es war ein wilder Ritt, und am Ende stand ein glücklicher, aber auch irgendwie verdienter Sieg für die Lilien: Der SV Darmstadt 98 hat Hannover 96 am Sonntag in einer mehr als ansehlichen Zweitliga-Partie 3:2 (1:0) geschlagen. Die Lilien waren durch Serdar Dursun in Führung gegangen - es war bereits sein 14. Saisontreffer. Fabian Schnellhardt sorgte für den Ausgleich, nachdem Hannover zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel vermeintlich gedreht hatte. Und am Ende sorgte Patric Pfeiffer für den dreifachen Punktgewinn.
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Lilien-Trainer Dimitrios Grammozis wechselte gegenüber der 0:3-Niederlage vor einer Woche bei Jahn Regensburg auf drei Positionen. Für Dario Dumic, der in Regensburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, rückte erwartungsgemäß Patric Pfeiffer in die Mannschaft. Es war zugleich sein Startelfdebüt, und er zeigte eine mehr als ordentliche Partie.
Auf der Bank fanden sich Mathias Honsak und Felix Platte wieder, für sie begannen Matthias Bader und Serdar Dursun. Bader spielte auf der rechten Außenbahn, dafür spielte Marcel Heller im Sturm - Grammozis begann also mit einem 4-4-2-System. Wieder nicht einmal im Kader stand Marvin Mehlem, auch in Regensburg hatte er es nicht einmal auf die Bank geschafft.
Beide Teams gingen mit dem Schwung der vergangenen Wochen in die Partie - immerhin traf die zweitbeste Mannschaft der Rückrunde auf die drittbeste. Hannover hatte zunächst etwas mehr vom Spiel, doch die erste richtig gute Chance hatten die Lilien: Dursun schoss aus 20 Metern drüber (13.). Sekunden später zielte Dursun noch einmal zu hoch - sein Kopfball aus vielversprechender Distanz flog ebenfalls über den Kasten (14.).
Als Pfeiffers Kopfball ebenfalls übers Tor flog, war klar: Die Darmstädter hatten die Kontrolle an sich gerissen. Was sich schnell auszahlen sollte: Fabian Holland schoss einen Gegenspieler an, der Abpraller landete bei Dursun - und der traf sehenswert und unhaltbar für 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler aus knapp 18 Metern in die rechte Ecke (24.). Die Führung war mehr als verdient. Lilien-Torwart Marcel Schuhen hielt sie fest, als er einen Schuss von John Alberto Guidetti zur Ecke parierte (25.). Ansonsten tat sich nicht mehr allzu viel im ersten Durchgang.
Die zweite Halbzeit war gerade einmal 70 Sekunden alt, da stand es 1:1. Schuhen parierte zunächst stark gegen Marvin Ducksch, doch den Nachschuss drosch Edgar Prib in die Maschen. Im Kölner Videokeller wurde kurz geprüft, ob der Ball zuvor im Aus gewesen war - doch der Treffer galt.
Hannover bestimmt nun die Partie, bei Darmstadt passierte nach vorne eine Zeitlang überhaupt nichts mehr. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:2 fiel. Genki Haraguchi marschierte unbedrängt durch die Darmstädter Abwehr, sein Pass fand Ducksch - und der schoss freistehend ein (57.). Doch die Lilien berappelten sich - und wie: Fabian Schnellhardt traf aus 20 Metern zum 2:2 (62). Das Spiel beruhigte sich wieder, Durchschnaufen nach 20 wilden Minuten war angesagt.
Die letzte Viertelstunde bot dann noch einmal Spannung pur. Zunächst parierte Schuhen bravourös gegen Haraguchi (76.), dann zielte der eingewechselte Yannick Stark zu hoch (88.). Und dann setzte Patric Pfeiffer seiner Leistung die Krone auf: Nach einer Ecke köpfte er Marcel Franke an, von dessen Brust prallte das Leder ins Tor - 3:2 (90.). Wahnsinn.
SV Darmstadt 98: Schuhen - Herrmann, Pfeiffer, Rapp, Holland - Bader, Palsson, Kempe (82. Stark), Schnellhardt (67. Paik) - Heller (63. Honsak), Dursun (82. Platte).
Hannover 96: Zieler - Korb, Franke, Hübers, Ochs (83. Teuchert) - Stendera (68. Maina), Kaiser, Prib (68. Muslija), Haraguchi (79. Ostrzolek) - Guidetti (46. Weydandt), Ducksch.
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach), Tore: 1:0 Dursun (24.), 1:1 Prib (47.), 1:2 Ducksch (57.), 2:2 Schnellhardt (62.), 3:2 Pfeiffer (90.), Zuschauer: 0.