„Kein typischer Drittligist“: Lilien-Coach warnt vor Dresden

aus SV Darmstadt 98

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Mathias Honsak erzielte in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 3:2-Erfolg des SV Darmstadt 98  in Magdeburg in der Verlängerung den Siegtreffer.  Archivfoto: Michael Taeger

Darmstadt 98 trifft in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Dienstag auf Dynamo Dresden. Markus Anfang nennt gleich mehrere Faktoren, warum das Spiel keine leichte Aufgabe wird.

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Darmstadt. Zwei Tage vor Heiligabend muss der SV Darmstadt 98 nochmals ran. Diesmal nicht in der Zweiten Fußball-Bundesliga, sondern in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Dynamo Dresden. Als Zweitligist gehen die Lilien am Dienstagabend (20.45 Uhr) als Favorit in die Partie. Zumindest von der Papierform. Doch Trainer Markus Anfang weiß, dass Dresden als souveräner Tabellenführer ein anderes Kaliber darstellt als der 1. FC Magdeburg in der ersten Runde. Die Erinnerungen daran sollten Warnung genug sein: Die Lilien mussten beim Tabellenletzten der Dritten Liga in die Verlängerung.

„Das ist kein typischer Drittligist, Dresden ist kein Vergleich mit Magdeburg. Klar wollen wir weiterkommen, aber es wird schwierig. Entscheidend ist, wie wir uns präsentieren“, sagt Anfang. Nach zwei Siegen seiner Mannschaft in Folge, jeweils ohne Gegentreffer, sei das Selbstvertrauen „um ein paar Prozent gestiegen. Die Mannschaft hatte auch schon zuvor ein gutes Gefühl. Aber nun haben wir uns endlich zwei Mal hintereinander belohnt“, sagt Anfang.

Kurze Weihnachtspause zwischen zwei Tests

Er kann in Dresden weitgehend aus dem Vollen schöpfen, lediglich Victor Palsson, der mittlerweile am Knie operiert wurde, fällt weiter aus. Ob es gegenüber dem 2:0-Sieg am Samstag gegen die Würzburger Kickers Umstellungen geben wird, ließ Anfang offen. Eine feste Größe im Darmstädter Mittelfeld ist Tobias Kempe, der in der Saison 2013/14 selbst in Dresden unter Vertrag stand, ehe er erstmals zu den Lilien wechselte. „Dresden ist in einer guten Verfassung, sie haben eine richtig gute Mannschaft. Wir haben richtig Bock, es wird eine große Herausforderung. DFB-Pokal, Abendspiel, leider aber halt auch vor leeren Rängen. Da weint mein Auge ein bisschen, weil die Stimmung dort immer überragend ist. Es wäre umso geiler gewesen mit Fans“, sagt Kempe.

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Ein Wiedersehen gibt es am Dienstag mit Yannick Stark. Der Ex-Darmstädter zählt zu den Leistungsträgern des Drittliga-Spitzenreiters. Dass der 30-Jährige, den Anfang als „richtig guten Fußballer“ einschätzt, im Sommer keinen Vertrag mehr beim SV_98 erhalten hatte, begründet der Lilien-Coach: „Manchmal muss man auch unpopuläre Entscheidungen treffen. Wir mussten im Sommer den Kader reduzieren. Letztlich war es eine grundsätzliche Frage, denn uns fehlten Innenverteidiger.“ Im zentralen Mittelfeld hingegen hatten noch einige Spieler laufende Verträge – Stark aber nicht. Daher die Entscheidung. „Das spricht nicht gegen die Qualität von Stark“, stellt Anfang klar.

Am Mittwoch reisen die Lilien zurück nach Darmstadt. Nach einem Coronatest bekommt die Mannschaft bis Sonntag frei – dann steht der nächste Test an. Am Montag steigt der SV 98 dann wieder ins Training ein. Denn bereits am 2. Januar geht es für die Lilien in der Zweiten Liga beim VfL Bochum weiter.

Von Jens-Jörg Wannemacher