Gut drei Wochen vorm Saisonstart in der Fußball-Regionalliga strahlt der neue Trainer große Souveränität aus. Aus allem das Beste machen, lautet seine Devise, die er vorlebt.
WORMS. Weiterhin Lücken im Kader und der Saisonstart rückt immer näher – Max Mehring aber bleibt cool. Der neue Trainer des Fußball-Regionalligisten Wormatia Worms macht drei Wochen vorm ersten Punktspiel daheim gegen die Offenbacher Kickers das Beste aus der schwierigen Situation.
Zu den seitherigen Testspielen: Die bislang absolvierten Spiele verfolgte Max Mehring wohlwollend: „Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt und wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber die ersten Eindrücke waren echt super.”
Zu den Trainingseinheiten: Nächster Schwerpunkt wird in den kommenden Tagen das Spiel mit dem Ball. Mehrings Philosophie: „Es gilt bei eigenem Ballbesitz Lösungen zu finden, je nachdem, was der Gegner uns anbietet”. Fürs Trainerteam sei die Trainingssteuerung derzeit eine Gratwanderung: „Nach der kurzen Pause liegt die Schwierigkeit darin, die Intensität so zu erhöhen, dass wir keine Verletzungen riskieren.” Bislang sei das sehr gut gelungen.
Zum Thema Personal: Max Mehring sieht in jedem Teilbereich der Mannschaft noch Handlungsbedarf. Überstürzen werde man die Sache dennoch nicht. „Wir müssen geduldig bleiben und dürfen nicht vorschnell den Kader mit Spielern zuballern oder die Trainingsgruppe mit Gastspielern überladen”, reflektiert der 36 Jahre alte Trainer. Wobei er genau weiß, was er will: „Charakterlich und von der Mentalität her muss es passen”, betont der Trainer. Im Detail heißt das für ihn: „Spieler, die sich selbst nicht wichtiger nehmen als die Gruppe, die immer bereit sind, mehr Meter zu machen als der Gegner und auch mal über die Schmerzgrenze hinausgehen.” Sind diese Attribute erfüllt, würde Mehring sogar an anderer Stelle Abstriche machen. „Im Zweifel verzichte ich dann lieber auf etwas Qualität, habe dafür aber jemanden, der alles, was er hat, auf dem Platz lässt.”
Diese Einstellung sei für das Bestehen in der Regionalliga ebenso essenziell wie die Fähigkeit, positiv zu bleiben und sich gegenseitig zu helfen. „Jemandem erzählen, dass etwas nicht gut war, können alle, aber wirklich hilfreiche Tipps geben, das können nur wenige”, sagt der 36-Jährige.
Zu seinem gegenwärtigen Team: Charakterlich sei seine Truppe einwandfrei, betont Mehring. „Das sieht man auf und neben dem Platz.” In den noch anstehenden Testspielen gegen Dudenhofen (Samstag, 15 Uhr), Mainz 05 U23 sowie den SV Waldhof Mannheim II setzt Max Mehring auf eine Mischung aus Arbeit gegen den Ball und Fokus auf den eigenen Ballbesitz.
Zu den weiteren Testspielgegnern: „Ich bin ein Trainer, der sein Haus von unten nach oben baut und nicht andersherum”, sagt Mehring. Er sei zufrieden mit Gegner und Timing: „Dudenhofen ist ein unangenehmer und zweikampfstarker Gegner, Mainz eine enorm spielstarke Mannschaft, die uns alles abverlangen wird und ein erster Fingerzeig in Richtung Regionalliga sein wird.” Dass der letzte Härtetest gegen den FC Gießen ausfallen muss und nun stattdessen gegen den badischen Verbandsligisten SV Waldhof Mannheim II getestet wird, ist für Max Mehring kein Problem: „Zum Glück haben wir so spät noch einen Gegner gefunden, sonst hätten wir ein größeres Problem gehabt. Da wollen wir dann einfach nochmal unsere Leistung festigen und uns den letzten Feinschliff holen.” Auch die Vorbereitung des Aufsteigers sei als Prozess zu sehen, den es akribisch und fokussiert voranzutreiben gilt, damit zum Auftakt gegen die Kickers aus Offenbach alles passt.