Genau diese Reaktion hatte Trainer Daniel Wilde sich von seiner Mannschaft gewünscht. Trotz eines weiteren Rückschlags siegte die TSG beim Tabellennachbarn.
BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Eine plausible Erklärung hat Daniel Wilde nicht auf die Frage, warum seine Mannschaft in der Fußball-Oberliga in dieser Spielzeit auf fremden Plätzen wesentlich besser klarkommt, als im heimischen Uwe-Becker-Stadion. „Beziffern kann ich es nicht, aber es kommt uns momentan einfach zu Gute, wenn unsere spielerische Klasse zur Geltung kommt“, betont der 34-jährige Trainer der TSG Pfeddersheim nach dem 3:1 (2:0)-Auswärtssieg seines Teams beim Ahrweiler BC.
Was seine Elf auf dem Kunstrasen im Ahrtal zeigte, verkörperte diesmal wieder deutlich mehr von dem, was der A-Lizenz-Inhaber von seinen Spielern sehen will. „Wir haben das Spiel im ersten Durchgang komplett kontrolliert“, berichtet Wilde, der nach der Heimpleite gegen Waldalgesheim die gewünschte Reaktion zu sehen bekam: „Die jüngste Niederlage kam für uns dann doch überraschend. Daher wollten wir uns hier heute beweisen und das haben die Jungs auch sehr gut gemacht.“
Zumal der Tag einmal mehr mit einer Hiobsbotschaft begann, musste TSG-Spielführer Tobias Bräuner doch kurzfristig krankheitsbedingt passen. „Aber heute sind wir gemeinsam gegen diese Widerstände angegangen“, lobt Daniel Wilde, der in der Anfangsphase noch keine größeren Torchancen zu verzeichnen hatte. Wie schon beim Auswärtssieg in Mülheim-Kärlich war es ein ruhender Ball, der die Wormser in Führung brachte. Diesmal rutschte ein Eckball durch zu Fabio Schmidt, dessen Linksschuss im Netz landete (17.). „Das hat uns etwas Sicherheit gegeben“, versuchten die Pfeddersheimer, die Gunst der Stunde zu nutzen und schnellstmöglich nachzulegen. Erfolgreich vollendet wurde dieses Vorhaben durch Lion Schubach, der den Ball an seinem 20. Geburtstag auf Vorarbeit von Nils Gans nur noch über die Linie drücken musste (32.). „Danach haben wir etwas abgebaut und Ahrweiler kam vor der Halbzeit nochmal auf“, gesteht Wilde, der jedoch keine klare Torchance notieren musste.
TSG die komplette zweite Halbzeit in Überzahl
In die Karten spielte den TSGlern dann der Platzverweis für Ahrweilers Estime Batantou, dessen Hand nach einem kurzen Gerangel mit Vincent Haber im Gesicht des Pfeddersheimers landete. Gelb für Haber, Rot für den Kicker des BC. „Ahrweiler kam mit ordentlich Wut im Bauch aus der Kabine, was bei uns für etwas Nervosität gesorgt hat“, brauchten die Gäste auch etwas Zeit, im sich auf die Systemumstellung der Hausherren einzustellen. „Im Anschluss hatten wir den ein oder anderen Konter, den wir nicht sauber zu Ende spielen“, schildert Wilde das Spielgeschehen. Als Yasin Yaman nach 70 Minuten das 1:2 köpfte, hätten die TSGler längst deutlicher führen müssen. „Wir sind vier- oder fünfmal am Torhüter gescheitert“, berichtet der 34-Jährige: „Das war Wahnsinn, was er für Bälle rausgeholt hat.“ Erst in der Nachspielzeit folgte die Erlösung, nachdem Aymen Chahloul nach einer Hereingabe zu Boden gezogen wurde, gab es Elfmeter für die Gäste. Christopher Ludwig verwandelte diesen souverän und tütete vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer Schott Mainz drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten ein.
TSG: Stofleth – Amos (60. Yildiz), Himmel, Gans, Ludwig – Yücel, Haber, Schmidt – Graciotti (60. Nassery), Chahloul, Schubach (60. Bhatti).