TSG Pfeddersheim: Pokal-Rückenwind für Liga-Alltag

Wormser Oberligist gewinnt in der 5. Runde des Verbandspokals 3:2 in Hauenstein. Nun wartet Oberliga-Spitzenreiter Schott Mainz. Für einen TSG-Spieler ein ganz besonderer Gegner.

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HAUENSTEIN/PFEDDERSHEIM. Diese beiden Erfolgserlebnisse taten richtig gut, sagt Daniel Wilde. "Auch wenn es nicht die zwei Über-Gegner waren." Auf das 3:1 bei Oberliga-Kellerkind Ahrweiler BC ließ die TSG Pfeddersheim am Dienstagabend einen 3:2-Sieg bei Landesligist SC Hauenstein folgen. Damit sind die Wormser Vorstädter das erste Team, das die sechste Verbandspokal-Runde erreicht hat.

Ein mulmiges Gefühl beschlich den TSG-Trainer schon, als die Pfälzer nach einer Viertelstunde durch Niklas Kuppers Elfmeter in Führung gingen. Strittige Entscheidung, Flutlicht, 200 angestachelte Zuschauer, die Erinnerung an das Pokal-Aus bei ebenso unterklassigen Gegnern in Billigheim-Ingenheim und Hermersberg aus den Vorjahren - gut, dass Christopher Ludwig prompt vom Punkt ausglich (25. Minute). "Wir sind ruhig geblieben, haben das Spiel dominiert", blickt Wilde auf eine Phase, in der Aymen Chahloul (49.) nach einem Umschaltangriff und Fabio Schmidt (79.) nach Chahloul-Flanke für die Vorentscheidung sorgten. Wobei: "Nach rund 70 Minuten haben wir die Kontrolle abgegeben, wurden passiv, haben uns bespielen lassen. Das hat mir gar nicht gefallen." Doch Dennis Brödels Anschluss (90.+2) kam zu spät, um für Spannung zu sorgen. Fazit: Eine durchrotierte Elf spielte bei weitem nicht am Optimum, holte aber den, so Wilde, "typischen Arbeitssieg".

Samstag (15 Uhr) wird eine ganz andere Leistung notwendig, wenn der TSV Schott Mainz kommt. Der Spitzenreiter der realen spielt beim Vorletzten der virtuellen Heim-Tabelle. Ein Sieg, zwei Tore, zuletzt unstrittige Niederlagen gegen die Top-Teams Engers (1:5) und Koblenz (0:2) sowie Waldalgesheim (0:3) stehen in der Pfedderheimer Heimbilanz. Und der TSV ist, nach zuletzt 21 Toren aus drei Heimspielen, in Gala-Form, wenn auch, siehe das 2:2 in Karbach, nicht unverletzlich. Und genau da will Wilde anknüpfen.

"Man muss eine solche Leistung anerkennen, ohne in Angst zu verfallen", blickt Wilde auf die Ballermänner aus der Landeshauptstadt, die mit ihrem exzellenten Kader und viel Rückenwind die klare Favoritenrolle innehaben. Sagt der TSG-Trainer. Und verspricht: "Wir legen uns was zurecht. Aber wir wissen, dass wir einen sehr, sehr guten Tag und vielleicht etwas Spielglück brauchen." Womöglich hilft der Rasen, der aktuell vom Regen profitiert, aber längst nicht im Top-Zustand sei. Das flüssige, flotte Positionsspiel der Mainzer wird jedenfalls an Tempo verlieren.

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TSG im Ligaspiel gegen Schott Mainz der Außenseiter

Aber eben auch das denkbare Umschaltspiel der Platzherren. Erschwerend kommt hinzu, dass von den Namen Bräuner, Tillschneider, Dautaj, Huth, Dogan und Öhler nur eine Minderheit aus dem Krankenstand zurückkehren wird. Gerade Patrick Huth, der schon für den TSV Schott in Jugend, Ober- und Regionalliga kickte, brennt auf einen Einsatz, kommt aber maximal für die Jokerrolle in Frage. "Unsere vielen jungen Spieler zahlen zurzeit manchmal Lehrgeld", sagt Wilde. Andererseits würden Talente wie der 20-jährige Chahloul mit schon acht Scorerpunkten ihre Chancen nutzen.