Spielstarke TSG spielt sich in einen Rausch

Dritter Jubel nach dreißig Minuten: Kapitän Tobias Bräuner (zweiter von rechts) wird nach dem 3:0 von seinem Team gefeiert. © pakalski-press/ Christine Dirigo

Pfeddersheimer Oberligist schlägt die SG Mülheim-Kärlich 6:0 und überzeugt dabei fußballerisch. Angreifer Mehmet Yildiz sammelt mehrere Scorerpunkte.

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PFEDDERSHEIM. Mit Druck können sie bei der TSG Pfeddersheim umgehen! Das wichtige Duell gegen die SG Mülheim-Kärlich gewannen die Oberliga-Fußballer im heimischen Uwe-Becker-Stadion deutlich mit 6:0 (4:0). "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärte ein sichtlich zufriedener Mathias Tillschneider nach Spielschluss. Der TSG-Führungsspieler, der nach 72 Minuten per Kopf eine Ecke von Benjamin Himmel zum 5:0 ins Tor köpfte, machte seinen Job auf der von ihm bevorzugten Innenverteidiger-Position gewohnt souverän. "Ich bin bei 100 Prozent", sprach der 31-Jährige wieder vom "alten Tilli". Dieser attestierte seiner Mannschaft gegen und mit dem Ball eine gute Leistung: "Wir haben sehr solide gestanden und unsere Tore zu den richtigen Zeitpunkten gemacht", fasst Tillschneider die Begegnung zusammen.

Bevor die knapp 100 Zuschauer jedoch die ersten Treffer ihrer Elf bejubeln durften, musste die TSG einmal mehr verletzungsbedingt wechseln. Suhwan Lee kam für Kenan Dogan, dem es nach einem an sich harmlosen Zweikampf in den Oberschenkel zog, in die Partie, dann schlugen die Pfeddersheimer zu: Einen langen Ball hinter die Kette von Nils Gans nahm Mehmet Yildiz stark mit und behielt gegen zwei Verteidiger und den gegnerischen Torhüter die Nerven (22.). Sechs Minuten später war der Neuzugang erneut erfolgreich, nachdem er einen Pass der Gäste abgefangen hatte: Übersteiger rechts und Abschluss mit links ins lange Eck, 2:0 (28.).

TSG-Trainer Björn Miehe sagte: "Unser Dosenöffner war das wichtige 1:0." Sein Abwehrspieler pflichtete ihm bei: "Offensiv war das heute sehr flexibel und zielstrebig", analysierte Tillschneider, der jedoch auch die spielerische Komponente nicht unerwähnt lassen möchte: "Von hinten raus haben wir sehr gut aufgebaut." So etwa beim 3:0 durch Kapitän Tobias Bräuner, als die Wormser sich aus einer längeren Ballbesitzphase heraus schön über die rechte Seite durchkombinierten. Lee spielte den Ball scharf in den Strafraum, wo Bräuner ihn gekonnt einschob (32.). "Das hat uns natürlich in die Karten gespielt", sagt Tillschneider, dessen Mitspieler die Gäste immer wieder mit ihrem aggressiven Anlaufen unter Druck setzten, dabei lange Bälle verhinderten und von Abspielfehlern der Koblenzer profitierten.

Auch im Mittelfeldzentrum entschieden die TSGler die wichtigen Zweikämpfe für sich, was nach 36 Minuten das 4:0 von Luca Graciotti einleitete. Ein Konter, den Vincent Haber mit seiner Balleroberung selbst einleitete. Sogar Chancen für weitere Tore waren gegen maßlos überforderte Gäste möglich. Miehe genoss die Spielfreude seines Teams von der Seitenlinie. "Die Einsatzbereitschaft und der unbedingte Wille, dieses Spiel gewinnen zu wollen, waren der Schlüssel zum Sieg. Es ist wirklich gut gelaufen und wir hatten einfach Spaß."

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Lion Schubach belohnt sich für eigene Leistung

Die Oberhand behielten die Pfeddersheimer auch nach dem Seitenwechsel, ließen es aber etwas ruhiger angehen, was das Anlaufverhalten betrifft. Abschlüsse gab es dennoch einige, wenngleich etwas die Präzision fehlte, wie beim Schuss von Mehmet Yildiz (68.). Mit seinem Tor zum 6:0-Endstand belohnte sich Lion Schubach bei seinem zweiten Einsatz über 90 Minuten. Auf Vorarbeit des quirligen Yildiz köpfte der 20-Jährige den Ball in die Maschen und machte das halbe Dutzend voll (89.).

TSG: Pätzold - Ludwig (78. Kaster), Tillschneider, Gans, Dogan (16. Lee) - Haber, Oehler (59. Himmel), Bräuner - Graciotti (48. Yücel), Yildiz, Schubach.