Der SV Wehen Wiesbaden geht Auswärtsspiel beim SC Verl mit einer fast unveränderten Personalsituation und nach zwei Siegen in Serie mit Rückenwind an.
WIESBADEN. Es ist gerade einmal zwei Woche her, da war die Lage beim SV Wehen Wiesbaden trotz einer schon bis dato starken Saison ein wenig kritisch. Der Grund: Das immense Verletzungspech fing an sich in den Ergebnissen widerzuspiegeln, nachdem der SVWW die vielen Ausfälle zuvor prima kompensieren konnte. Doch beim TSV 1860 München (1:3) und dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg (1:3) ging der hessische Fußball-Drittligist auf dem Zahnfleisch. "Es hilft uns nichts, rum zu weinen", hatte Sascha Mockenhaupt nach dem Duisburg-Spiel angesprochen auf das Verletzungspech gesagt. Und auch Coach Markus Kauczinski forderte: "Da müssen wir jetzt durch, uns zusammenraufen und die letzten Kräfte investieren."
Gesagt, getan - so könnte man die darauffolgenden Spiele beim SV Meppen (3:0) und zu Hause gegen Top-Team Dynamo Dresden (1:0) zusammenfassen. Durch die zwei Siege in Serie liegen die Hessen mit 30 Punkten nach 16 Spieltagen auf Tabellenplatz drei. Zum Vergleich: In der Aufstiegssaison 2018/19 waren es zum selben Zeitpunkt 24 Punkten und Rang acht. Die Ausgangslage ist vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenelften SC Verl - der seine Heimspiele aufgrund von Umbaumaßnahmen des Verler Stadions derzeit in Paderborn austrägt - am Samstag (14 Uhr) also blendend. Ehe es der SVWW dann endlich geschafft hat und die wohlverdiente Winterpause ansteht, in der sich die verletzten Spieler erholen können.
"Unsere Personalsituation ist relativ unverändert", berichtet Kauczinski mit dem Blick auf das Auswärtsspiel bei den Verlern. Neben Torwart Florian Stritzel (Schultereckgelenksprengung), Lucas Brumme (Ellenbogenbruch), Florian Carstens (Sehnenriss) und Nico Rieble (Innenbandriss) fällt auch Sebastian Mrowca aus, der gegen Dresden seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat und damit ein Spiel gesperrt ist. Dafür kehrt Brooklyn Ezeh nach abgesessener Gelbsperre in das Team zurück. "Ansonsten sind alle Jungs dabei", sagt Kauczinski, auch wenn noch die eine oder andere Blessur dabei sei. Ob es noch kurzfristige Ausfälle gibt, wird also erst der Blick auf die Aufstellungen am Samstag zeigen. Dem SC fehlen für das Heimspiel Barne Pernot (Abwehr) und Eduard Probst (Sturm).
Doch egal in welcher Besetzung, angetrieben von den jüngsten zwei Siegen in Serie sowie der tabellarischen Top-Ausgangslage werde die Mannschaft "sehr motiviert" sein. "Die letzten beiden Siege haben uns gutgetan", sagte Kauczinski, aber warnt vor dem Gegner: "Verl hat eine unheimliche Leidenschaft, sie sind sehr spielstark und immer wieder mit langen Einwürfen gefährlich. Auch wenn sie gegen Osnabrück verloren haben, war es ein gutes Spiel und sie stecken insgesamt in einem starken Moment." Doch das gilt auch für den SVWW, der den jüngsten 1:0-Sieg gegen Dresden irgendwie erzwungen hat. "Wir haben bis zum Schluss an dieses Tor geglaubt", sagte Kauczinski. Für dessen Mannschaft es vor der Winterpause nun noch einmal heißt: zusammenraufen und die letzten Kräfte investieren.
Von Mia Riedund Stephan Crecelius