SVWW verliert unglücklich in Unterzahl mit 1:2

SVWW-Trainer Markus Kauczinski. Archivfoto: nordphoto gmbh

Der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden spielte bei Viktoria Köln 60 Minuten nur mit zehn Mann - und hätte sogar gewinnen können.

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WIESBADEN. Der SV Wehen Wiesbaden musste sich ärgern. Über eine unnötige Rote Karte für den Kapitän, eine eigene Riesenchance kurz vor Schluss und den K.O. in der 90. Minute. So oder so wäre mehr drin gewesen als das 1:2 (0:0) bei Viktoria Köln, das die Aufstiegsplätze wieder ein Stück weit mehr entfernt hat.

Rote Karte nach 27 Minuten

Die Busladung an SVWW-Fans, die erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit am Sportpark Höhenberg eingetroffen war, hatte keine Tore verpasst. Der Höhepunkt oder aus SVWW-Sicht der Tiefpunkt der ersten 45 Minuten lieferte ausgerechnet der Kapitän Sebastian Mrowca. Völlig überflüssig mähte er Patrick Sontheimer kurz hinter der Mittellinie von hinten in die Beine. Die Rote Karte nach 27 Minuten von Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther war demzufolge vertretbar. SVWW-Trainer Markus Kauczinski musste auf die Unterzahl reagieren und brachte kurz darauf Jozo Stanic für Johannes Wurtz auf der rechten Außenverteidigerposition, die Mrowca begleitet hatte.

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Doch auch zu Zehnt hielt der SVWW, dem zuvor die Anfangsphase gehörte, die Partie offen, hatte sogar einige vielversprechende Ansätze und Chancen. Lucas Brumme hätte in der 37. Minute den Ball volley nehmen müssen, statt ihn nochmals im Strafraum annehmen zu müssen und ein Kopfball von Ahmet Gürleyen ging knapp am Kasten vorbei. Die Viktoria-Abwehr um den starken Ex-SVWW-Spieler Jeremias Lorch ließ ansonsten aber nicht viel zu.

Auf der Gegenseite waren es aber auch nur eins, zwei Aktionen, die ein Tor versprechen konnten. In der 17. Minute verpasste Sontheimer nach Hereingabe von Marcel Risse aus guter Position. Noch eins zwei Fernschüsse, mehr war von den Gastgebern in der Offensive auch nicht zu sehen.

Chancen ohne Treffer

Nach dem Wechsel bekamen die über 2200 Zuschauern dann mehr Unterhaltung geboten. Die SVWW-Führung nach der Pause kam nicht unbedingt wie aus dem Nichts. Eine Ecke von Thijmen Goppel machte Gustaf Nilsson scharf und Dennis Kempe musste den Ball völlig unbedrängt aus kurzer Distanz nur über die Linie drücken. Die Kölner taten sich weiter schwer, aus der Überzahl Kapital zu schlagen. Nicht nur Trainer Olaf Janßen schüttelte an der Außenlinie mit dem Kopf. Ein Kopfball von David Lennart Philipp an den Außenpfosten war die beste Ausgleichschance. In der Folge war Kauczinski zum zweiten Wechsel gezwungen. Nilsson hielt sich nach einem Luftkampf den Rücken und konnte nicht weiter spielen, für ihn kam Petar Sliskovic in die Partie.

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Mehr und mehr bekamen die Gastgeber nun auch ein optisches Übergewicht. Der kurz zuvor eingewechselte Youssef Amyn benötigte aber kein Zusammenspiel, sondern kurvte alleine durch die SVWW-Hälfte und legte sich den Ball aus gut 20 Metern zurecht, um ihn formvollendet in den Winkel zu zimmern. Ein sehenswertes Tor nach 67 Minuten zum Ausgleich. Die Viktoria wollte mehr, der SVWW igelte sich hinten ein und konnte sich bei Florian Stritzel bedanken, der mit einer starken Reaktion beim Schuss von Florian Heister den Rückstand verhinderte.

Der SVWW brauchte neue Impulse und die brachte Kauczinski mit einem Dreierwechsel. Benedict Hollerbach, Emanuel Taffertshofer und Nico Rieble kamen zeitgleich in die Partie. Und Rieble bereitete fast die erneute, überraschende Führung vor. Doch der anschließende Schuss von Sliskovic wurde von Moritz Nicolas glänzend pariert. Nach einem perfekten Konter hätte das 2:1 für den SVWW fallen müssen. Der schnelle Goppel lief allen davon. Seine Hereingabe musste Florian Carstens nur reinschießen, doch er traf den Ball aus drei Metern nicht richtig. Amyn zeigte in der 90. Minute, wie es geht. Wieder ein Traumtor. Der Ball schlug wiederum im Winkel ein. Die unglückliche wie überflüssige Niederlage war besiegelt.

Am Samstag, 19. März, trifft der SVWW daheim auf Türkgücü München.