SVWW gegen das Überraschungsei aus dem Breisgau

Ivan Prtajin (hier im Testspiel bei Mainz 05) machte bisher bei seinen Kurzeinsätzen in der 3. Liga eine gute Figur. Könnte der Kroate also am Samstag gegen Freiburg in die Startelf des SV Wehen Wiesbaden rotieren? Foto: rscp/Paul Kufahl

Mit dem SC Freiburg II kommt der Tabellendritte, der schon 27 Spieler eingesetzt hat, in die Brita-Arena. Bei den Hessen könnte ein neuer Stürmer sein Startelf-Debüt feiern.

Anzeige

WIESBADEN. An diesem Samstag kommt ein Überraschungsei in die Brita-Arena. Der SV Wehen Wiesbaden empfängt um 14 Uhr den SC Freiburg II. Bei den Breisgauern weiß man – wie so oft bei Zweitvertretungen von Bundesliga-Teams – nie, mit welcher Formation sie auflaufen werden. Der SC setzte in den bisher erst sieben Saisonspielen bereits 27 verschiedene Akteure ein. Zum Vergleich: Beim SVWW waren es bisher immerhin auch schon 23 verschiedene Spieler.

„Wir wissen hinsichtlich des Personals noch nicht so richtig, was auf uns zukommt. Letztendlich ist es nicht so wichtig, wer für Freiburg startet und ob ein Bundesligaspieler dabei ist, denn sie haben so oder so eine starke Mannschaft mit einem klaren Plan“, stellt sich SVWW-Trainer Markus Kauczinski auf einen Gegner ein, der die „Basics gut beherrscht“. Mit diesen Tugenden überraschte der letztjährige Aufsteiger auch so manchen höher gehandelten Gegner, zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Ingolstadt. Mit fünf Siegen, die alle zu Null gelandet wurden, sowie einem Remis und einer Niederlage rangiert der SC Freiburg II mit 16 Punkten auf dem dritten Platz.

Anzeige

Noch so eine Überraschung, die aber bei genauerem Hinsehen wohl gar keine ist. Die Freiburger U23 zeichnet sich nämlich vor allem durch eine kompakte Verteidigung und ein starkes Gegenpressing aus. „In Ballbesitz haben wir in den vergangenen Partien sehr sicher agiert und genau darauf wird es auch gegen Freiburg ankommen. Wir werden am Ball nicht so viel Zeit haben, wie in den Spielen zuvor“, baut Kauczinski aber auf die eigene Stärke, die da lautet: „Wir haben eine starke Offensive, die sowohl über das Zentrum als auch über die Außen Gefahr erzeugen kann und zudem einige Spieler in unseren Reihen, die in der Lage sind, Tore zu erzielen.“ So kommen die Breisgauer auch mit Respekt nach Hessen. Die Mannschaft des SVWW sei physisch stark, wirke eingespielt und homogen, agiere „sehr klar in ihren Aktionen“ und verfüge über Tempo in der Offensive, lässt SCF-Trainer Thomas Stamm verlautbaren: „Das wird für uns ein echter Gradmesser, denn wir treffen auf einen Gegner, der sicher das Potenzial hat, in dieser Saison vorne mitzuspielen.“

Eine Schwachstelle hat freilich Kauczinski in den jüngsten Spielen ausgemacht. Die Gegentore beim 2:2 in Saarbrücken resultierten jeweils nach einer Flanke, auch eine Woche zuvor in Ingolstadt musste der SVWW solch einen Gegentreffer hinnehmen. „Es ist ein erkennbares Muster, dass wir bei Hereingaben manchmal die Zuordnung verlieren“, so der 52-jährige Trainer. „Wir haben darum auch in dieser Trainingswoche einen Schwerpunkt gesetzt beim Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft und der Flankenverteidigung.“ Mit dabei waren weiterhin nicht die verletzten Dominik Bauer, Bjarke Jacobsen und Dennis Kempe. Neu auf der Verletztenliste ist Florian Carstens nach seiner Muskelverletzung aus dem Spiel gegen Saarbrücken.

Doch auch ohne das Quartett hat Kauczinski die Möglichkeiten zur Rotation der Startelf. „Änderungen sind möglich, da ich mit manchen Situationen nicht komplett zufrieden war. Nicht jeder Spieler hat am Montag seine Aufgaben so erfüllt, wie ich es mir gewünscht hätte. Dann ist es als Trainer auch meine Pflicht, in der Trainingswoche zu schauen, ob ein anderer Spieler diese Aufgaben im nächsten Spiel eher erfüllen kann.“ Gut möglich, dass zum Beispiel der neue Stürmer Ivan Prtajin nach seinem herrlichen Jokertor mit der Hacke zum späten 2:2 in Saarbrücken seinen ersten Startelf-Einsatz bekommen könnte. Auf alle Fälle hoffen die Zuschauer, dass es nicht so endet wie im ersten Spiel der vergangenen Saison, als sich der SVWW und der SCF II bei seiner Drittliga-Premiere torlos trennten.