Lange hat der 1. FC Kaiserslautern mit dem Außenseiter Mühe, liegt früh in Rückstand. Am Ende besorgt eine Einzelaktion den verdienten Sieg.
KAISERSLAUTERN. Es war das unangenehme Spiel, das man im Vorfeld fast schon erwarten konnte. Gegen den Tabellen-18. SC Verl, der mit neuem Trainer und viel Druck nach Kaiserslautern reiste, sicherte sich der FCK letztlich aber doch einen verdienten 2:1 (1:1)-Heimsieg. Nach frühem Rückstand und einigen Problemen im ersten Durchgang, sicherten Alexander Winkler (36.) und Marlon Ritter (77.) den Sieg, den sich der FCK besonders durch eine ordentliche zweite Halbzeit verdiente.
Eine erste Hiobsbotschaft gab es für den 1. FC Kaiserslautern bereits vor Spielbeginn. Krankheitsbedingt konnte Angreifer Terrence Boyd kurzfristig doch nicht mitwirken, zwang Trainer Marco Antwerpen also zu einer weiteren Änderung in der Startelf. Neben Boyd fehlten zunächst auch Hikmet Ciftci (Bank) und Boris Tomiak (Gelbsperre). Daniel Hanslik, René Klingenburg und Alexander Winkler rückten dafür ins Team. Trotz der Änderungen erwischten die Gastgeber aber den besseren Start gegen anfangs noch ein wenig nervöse Gäste. Kapitän Hendrick Zuck vergab die erste gute Chance (8.).
Überraschender Rückstand
Verl brauchte aber nur wenige Minuten, um selbst gut ins Spiel zu kommen. Immer wieder störten sie den FCK früh, pressten sehr hoch. Das stellte die Roten Teufel vor Probleme und sorgte für den überraschenden Rückstand. Klingenburg verlor den Ball im eigenen Strafraum, die rechte Abwehrseite des FCK war kurz unsortiert und so konnte Leandro Putaro aus spitzem Winkel abschließen, wobei auch Torwart Matheo Raab keine gute Figur machte (14.). Das Tor zeigte Wirkung. Einerseits hatten die Gäste jetzt ordentlich Mut, ärgerten den FCK weiterhin sehr früh - und die Roten Teufel zeigten sich ungewohnt verunsichert.
Dennoch hatten beide ihre Gelegenheiten: Philipp Hercher verzog aus kurzer Distanz (16.), Zucks Schuss wurde geblockt (19.) und Felix Götze verpasste nach einer Wunderlich-Ecke nur knapp per Kopf (20.). Die Gäste hätten ihrerseits aber auch auf 2:0 erhöhen können. Kasim Rabihic konnte im Sechzehner wuchtig abziehen, zielte aber genau auf Raab, der parieren konnte (23.). Der offene Schlagabtausch flachte dann für einige Minuten ab, weil der FCK sehr um Kontrolle bemüht war und Verl das Risiko ein wenig minimierte. So musste eine Standardsituation herhalten, um für Zählbares zu sorgen. Zucks Ecke verlängerte Alexander Winkler ins Netz - das 1:1 (36.). Verl blieb aber weiter dran, hatte durch Barne Pernots Kopfball vor der Pause noch eine weitere gute Chance (42.).
Götze rückt ins Mittelfeld
Marco Antwerpen hatte genug gesehen, stellte seine Mannschaft ein wenig um. Für Klingenburg kam Ciftci, der in die Innenverteidigung rückte - wodurch Götze ins Mittelfeld rückte. Eine Entscheidung, die schnell Wirkung zeigte. Götze belebte das Zentrum und der FCK wurde insgesamt deutlich zielstrebiger. Der Dauerdruck der Anfangsminuten hätte sich fast ausgezahlt, doch Götze scheiterte nach guter Kombination aus wenigen Metern an Verls Keeper Niclas Thiede (56.). Antwerpen legte nochmals nach, brachte mit Muhammed Kiprit (für Kenny Prince Redondo) einen frischen Angreifer (61.). Zunächst schien Verl aber wieder besser sortiert, ließ trotz großem Druck der Gastgeber wenig zu, war aber selbst kaum noch in der FCK-Hälfte unterwegs.
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Kurzer Torjubel leitete dann die Schlussphase ein. Nach einem Einwurf ging es mal wieder schnell beim FCK, über mehrere Station landete der Ball bei Kiprit, der nur noch einschieben musste - dabei stand der Angreifer aber im Abseits (75.). Es war allerdings ein Wachrüttler für alle Beteiligten. Die Partie nahm wieder Fahrt auf. Vor allem Marlon Ritter. Nach einer FCK-Ecke startete eigentlich gerade ein Verler Konter, Ritter sicherte sich aber die Kugel in der eigenen Hälfte, startete durch, ließ zwei Gegenspieler stehen und schloss aus spitzem Winkel zum 2:1 ab (77.). Nun waren die Gäste gefordert, rückten wieder deutlich nach vorne. Kaiserslautern, die mit Julian Niehues und Dominik Schad frische Abwehrleute brachten, präsentierte sich aber stabil und konzentriert, wie man es in der laufenden Saison gewohnt ist. Vorne hatte Kiprit nach kurzem Sololauf noch die Chance auf das 3:1, verzog aber knapp (88.). Der 2:1-Sieg geriet also nicht mehr wirklich ins Wanken und der FCK bleibt weiterhin auf einem direkten Aufstiegsplatz. Schon am Dienstag haben die Roten Teufel die Chance, im Nachholspiel bei 1860 München ihren Vorsprung auszubauen.
Von Tommy Rhein