Viel Kampf, zwei gute Abwehrreiten und erneut ein Unentschieden zwischen Waldhof Mannheim und Kaiserslautern. Ein Ergebnis, mit dem der FCK sicherlich besser leben kann.
MANNHEIM. Was schwebte nicht alles über dem Südwest-Derby zwischen Mannheim und Kaiserslautern. Spitzenspiel, Risikopartie, Emotionen: Letztlich lieferte die Drittliga-Partie nicht alles davon ab, blieb zwar über die volle Spieldauer spannend, aber schließlich torlos - und auch fast ohne echte Großchancen. Beide Mannschaften egalisierten sich, brachten starke Abwehrreihen und taktische Disziplin auf den Platz. Schließlich aber auch keine Rangeleien, Eskalationen und lediglich eine Gelbe Karte.
Das Hinspiel, das mehr Chaos als Fußball war, blieb nicht nur den Vereinen im Gedächtnis, sondern auch dem DFB. Mit Fifa-Schiedsrichter Deniz Aytekin schickte der Verband diesmal einen echten Routinier zum Derby. Eine Idee, die Früchte trieb. Allerdings brachten auch beide Mannschaften diesmal von Beginn an deutlich mehr Ruhe und Konzentration mit. Taktisch diszipliniert, mit frühem Pressing und viel Laufaufwand egalisierten sich Mannheim und Kaiserslautern im ersten Durchgang fast durchgängig. Die Roten Teufel mussten dabei einen personellen Rückschlag erdulden. Felix Götze, der für den gelbgesperrten René Klingenburg in die Startelf rückte, musste nach bereits 16 Minuten verletzt raus - Daniel Hanslik übernahm. In den Folgeminuten kam Mannheim ein bisschen auf, doch der FCK hatte durch einen strammen Schuss von Terrence Boyd die erste echte Torchance (23.).
Viel mehr richtige Chancen gab es zunächst nicht. Mannheim war wiederholt im oder am Strafraum, lief sich aber meist fest. Der FCK hatte erneut durch Boyd (40.) noch einen Abschluss. Die erste Halbzeit durfte aber eher als taktisches Abtasten und Fehlervermeidung gewertet werden. Besser wurde es nach Wiederbeginn. Mannheim startete gut, musste dann aber ebenfalls einen Rückschlag erdulden. Adrien Lebeau musste verletzt raus, Joseph Boyamba übernahm (51.). Wenig später brachten die Gastgeber aber dann nach klasse Zuspiel von Marco Höger einen Spielzug tatsächlich mal fast ins Ziel. Angreifer Pascal Sohm verzog aber knapp (53.). Zwei Minuten später konterte dann der FCK über Philipp Hercher, der in der Mitte zwar nicht Marlon Ritter fand, dessen Zuspiel aber über Umwege bei Boyd landete - der Angreifer zielte mit dem schwachen Fuß aber deutlich zu hoch (55.). Es war nun deutlich mehr Zug im Spiel, mehr Zielstrebigkeit. Marcel Costly prüfte FCK-Torwart Matheo Raab aus der Distanz (65.).
Einige Auswechslungen leiteten dann die Schlussphase ein. Mannheim tauschte bereits zum dritten und vierten Mal, nahm unter anderem die starken Offensivkräfte Sohm und Schnatterer raus. Beim FCK überraschte Trainer Antwerpen damit, den erst in der 16. Minute für Götze gekommenen Hanslik wieder rauszunehmen - Julian Niehues kam für ihn (70.). Druck machten zunächst die frischen Waldhof-Spieler. Baris Ekincier versuchte sich direkt im Abschluss (71.). Der FCK hatte Mühe, schaffte es im Anschluss aber wieder phasenweise selbst Druck auszuüben. Es wurde wieder ein großes Suchen nach der Lücke in einem der beiden Abwehrreihen. Kleine Fehler und Ballverluste schlichen sich zwar auf beiden Seiten ein, aber gefährlich wurde es weiterhin nur sehr selten. Die Partie lebte aber von den Emotionen und der Spannung.
Antwerpen brachte nochmal frische Offensivkräfte. Muhammed Kiprit (für Boyd) und Nicolas Sessa (für Ritter) sollten ab der 82. Minute für frischen Wind sorgen. Die Wechsel verpufften aber, da vor allem Mannheim für Druck sorgte und die Pfälzer zum Reagieren und Verteidigen zwang. Nach einem Eckball verschätzte sich dann Raab und SVW-Kapitän Marcel Seegert hatte per Kopf die große Chance, verpasste aber (88.). Mehr kam aber nicht mehr auf das Gehäuse der Pfälzer, die letztlich gut mit dem 0:0 werden leben können. Schließlich bleibt der FCK Zweiter und hält sich Verfolger Mannheim vom Leib.
Von Tommy Rhein