Florian Dick: „Es passt noch nicht alles zusammen“

aus 1. FCK

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Florian Dick (2. von rechts) spielte bereits von 2008 bis 2014 für Kaiserslautern. Im Sommer kehrte er zurück und soll die neue Mannschaft anführen. Aktuell steckt der FCK allerdings in der Krise. Foto: dpa

Der Kapitän des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern spricht nach dem Fehlstart über die neue Mannschaft, die Vorbereitung auf Zwickau und nimmt die Offensive in Schutz

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KAISERSLAUTERN. Florian Dick kennt ziemlich alle Gefühlslagen rund um den Betzenberg. Er ist 2010 mit den Roten Teufel in die Bundesliga aufgestiegen, zwei Jahre später wieder mit den Pfälzern in die Zweite Liga zurückgekehrt. 2012/13, als der FCK am Ende in der Relegation zur Bundesliga scheiterte, war Dick bereits Ersatzkapitän. Seit diesem Sommer ist der inzwischen 33-Jährige zurück auf dem Betzenberg. Führungsspieler und Kapitän ist er. Und nach erst fünf Spieltagen zudem bereits als Krisenmanager gefordert.

Vier Spiele in Serie ist der FCK nun sieglos, dazu kommt das deutliche Pokal-Aus gegen Hoffenheim. Ein klassischer Fehlstart. „Es passt noch nicht alles zusammen. Wir müssen uns das Stück für Stück erarbeiten“, erklärt Dick die Situation und spielt damit besonders auf die zahlreichen Neuzugänge an, die sich auf dem Feld erst noch finden müssen. Abseits davon sei das Klima hingegen bereits bestens. „Wir sind jetzt bereits zehn, zwölf Wochen zusammen. Natürlich kennt man sich da bereits.“

Damit es im nächsten Anlauf in der Liga – die Pfälzer sind am Sonntag (13 Uhr) beim FSV Zwickau zu Gast – dann auch auf dem Platz funktioniert, nimmt Dick alle in die Pflicht. Auch wenn es zuletzt besonders in der Offensive hakte. „Uns fehlt es im Moment, dass so ein Ball auch einfach mal durchrutscht. Vielleicht auch mit etwas Glück“, sagt er. An den Angreifern alleine liege das aber nicht. „Wir sind alle gefragt. Das ganze Team darf gerne torgefährlich sein. Jeder muss seinen Teil beitragen.“

Mut macht dem Kapitän das, was er täglich im Training sieht. „Wir arbeiten hart und konzentriert, finden immer besser zusammen“, sagt er. Die klare Ansage für Sonntag: „Der Dreier muss jetzt endlich her.“

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Durch seine Vergangenheit in Kaiserslautern weiß Dick auch so gut wie kaum ein zweiter im aktuellen Kader, wie er die Situation auf den Rängen einzuschätzen hat. Zuletzt ertönten verstärkt Unmutsäußerungen, Trainer und System wurden in Frage gestellt. „Wir haben ein sehr emotionales Umfeld, das natürlich auch Druck ausübt. Aber das wussten wir alle von Anfang an und wir haben genug Erfahrung im Team, um damit umzugehen und den jungen Spielern zu helfen“, sagt Dick. Die Fans im Fritz-Walter-Stadion wünscht er sich indes gar nicht anders. „Klar sind die Leute speziell, aber genau das ist das Gute. Lieber habe ich Fans, deren Herz am Verein hängt, als wenn Gleichgültigkeit oder Resignation herrscht.“

Ein Sieg in Zwickau soll die Kehrtwende bringen

Und mit Druck müssen Fußballprofis eben umgehen können. Zu hoch will Dick dies deswegen auch gar nicht erst hängen. „Wir haben eine gewisse Anspannung im Moment, aber das ist nach den letzten Ergebnissen auch nicht verwunderlich. Jeder von uns hat sich den Start anders vorgestellt.“ Gemeinsam wolle man nun in Zwickau damit beginnen, möglichst schnell für die Kehrtwende zu sorgen. Und wie schnell die Stimmung auch wieder ins Positive schlagen kann, weiß Dick natürlich auch. Den Betzenberg kennt er schließlich zur Genüge.

Von Tommy Rhein