Spielersuche bei Mainz 05: Schnell sollen sie sein

aus Mainz 05

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Flott unterwegs auf der rechten Außenbahn: Danny da Costa (vorne), der als Leihspieler für Mainz 05 bereits seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat und kommende Saison wohl mit Silvan Widmer um den Stammplatz konkurrieren wird. Archivfoto: dpa

Bei der Spielersuche spielt das Tempo für Mainz 05 eine wichtige Rolle. Das zeigen auch die bisherigen Verpflichtungen. Zwei sprintstarke Profis könnten noch dazu kommen.

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MAINZ. Für das laufende Sommer-Transferfenster hat sich der FSV Mainz 05 das Thema Tempo auf die Fahnen geschrieben. Die bisherigen Zugänge passen in die Auftragsbeschreibung. Bo Svensson wünscht sich im Hinblick auf die kommende Saison mehr individuelle Geschwindigkeit in seiner Mannschaft. Vor diesem Hintergrund wird der Cheftrainer des FSV Mainz 05 sehr zufrieden sein mit den bisherigen Neuerwerbungen.

Eine Schlüsselrolle in der Rubrik Sprintfähigkeit wird sicher Anthony Caci einnehmen. Der nahe der deutschen Grenze in Forbach aufgewachsene Franzose, der mit seinen im Juli 25 Jahren stramme 107 Erstligaeinsätze für RC Straßbourg stehen hat, ist ein physisch starker Tempobolzer. Auf welcher Position der 1,86 Meter große Dynamiker in Mainz auflaufen wird, das ist noch offen.

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In Straßbourg wurde er sehr flexibel eingesetzt: rechter Innenverteidiger im 3-5-2, linker Schienenspieler im 3-5-2, linker Verteidiger im 4-4-2, er war auch schon Rechtsaußen im 4-3-3. Von der linken Seite hat Caci eine Lieblingsbewegung: starker Antritt, Tempodribbling, nach innen ziehen und mit dem stärkeren rechten Fuß aufs Tor schießen oder Richtung zweiten Pfosten eine gechippte Flanke absenden. Man darf davon ausgehen, dass sich Caci da zunächst mal einen Zweikampf liefern wird mit dem linken Schienenspieler Aaron, der weniger von der Dynamik lebt, mehr von seinen bemerkenswert guten technischen Fähigkeiten. Einen sehr leichtfüßigen Antritt hat auch Danny da Costa. Seine Stärken sind bekannt am Bruchweg, in der Galarückrunde 2020/21 gehörte er als ausgeliehener rechter Schienenspieler über einige Wochen hinweg zu den Leistungsträgern. In der abgelaufenen Saison kam der 28-Jährige bei der Frankfurter Eintracht im Duell mit Timothy Chandler und dem höllisch schnellen Ansgar Knauff nur auf elf Bundesligaeinsätze. Jetzt muss sich der erfahrene Profi (132 Bundesligaspiele/4 Tore, 27 Europaligaeinsätze/3 Tore) in Mainz durchsetzen gegen den grundsoliden Silvan Widmer. Da Costa hat Geschwindigkeitsvorteile, Widmer ist zweikampfstärker.

In der Abwehrreihe wird Maxim Leitsch womöglich den nach einem neuen Club Ausschau haltenden Moussa Niakhaté ersetzen müssen. Der vom VfL Bochum verpflichtete linke Innenverteidiger ist mit seinen 1,88 Metern Körpergröße sehr flott unterwegs auf den Füßen. Der 23-Jährige hat 19 Bundesligaeinsätze, 68 Zweitligaspiele und drei Spiele für die deutsche U 21 in der Statistik. Svensson liebt es, wenn die äußeren Innenverteidiger die Fähigkeit haben, mit Tempo in die gegnerische Spielhälfte einzudringen bis tief hinein ins Angriffsdrittel.

Der von der Eintracht gekommene Aymen Barkok ist kein Vollsprinter, aber er ist gut schnell. Und er kann im Passspiel die Kugel beschleunigen. Der 1,88 Meter große marokkanische Nationalspieler soll in die Rolle des flotten Jean-Paul Boetius hineinwachsen. 05-Konkurrent Jae-sung Lee ist mit Ball am Fuß technisch geschickt, flink und wendig, einen explosiven Antritt hat der Koreaner nicht.

Nun fehlt noch ein Pfeil im Angriff. Winterzugang Delano Burgzorg verbindet eine gute Geschwindigkeit mit Zielstrebigkeit, der 23-Jährige Holländer will über die Innenbahn auf kurzen Wegen zum Tor. Svenssons Variationsmöglichkeiten erweitern würde ein klassischer Flügelsprinter, ein Tempodribbler, der auf der Außenbahn durchzieht und Flanken schlagen kann. Möglich, dass sich die 05er auch noch umschauen nach einem weiteren Innenverteidiger, der Dampf in den Füßen hat. Zum Beispiel der 1,96 Meter große und enorm antrittsschnelle Patrick Pfeiffer vom SV Darmstadt 98.

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Von Reinhard Rehberg