Schlusslicht Bochum besiegt Eintracht Frankfurt

aus Eintracht Frankfurt

Thema folgen
Bochums Erhan Masovic (Mitte) und Torwart Manuel Riemann (re.) im Kampf um den Ball mit Frankfurts Rafael Borré. Foto: dpa/ Friso Gentsch

Eintracht Frankfurt hat bei Schlusslicht VfL Bochum die Generalprobe für das Champions-League-Spiel bei Tottenham Hotspur am Mittwoch verpatzt - Bochum siegte 3:0.

Anzeige

BOCHUM. Es war wie so oft in der Geschichte der Frankfurter Eintracht. Nach dem Sieg gegen den Tabellenführer vor einer Woche (2:0) gegen Union Berlin verloren die Hessen beim Tabellenletzten. Nach 90 Minuten Rumpelfußball hatte der VfL Bochum mit 3:0 (0:0) die Nase vorn und konnte das erste Spiel der Saison gewinnen. Vor 24.000 Zuschauern hatten die aus Schonungsgründen durchgemischte Frankfurter Mannschaft eine unterirdisch schlechte Leistung gezeigt. Ein Kopfballtor von Philipp Hofmann, ein Eigentor von Evan Ndicka und ein Distanzschuss von Philipp Förster besiegelten das Schicksal einer völlig indisponierten Mannschaft.

Der Frankfurter Trainer hatte die Rotationsmaschine angeworfen, noch deutlicher als er es schon vorher angekündigt hatte. Fünf Neue standen in der Anfangsformation gegenüber dem letzten Spiel gegen Tottenham. Luca Pellegrini, Junior Ebimbe, Mario Götze, Rafael Borré und Lucas Alario „rotierten“ rein, Daichi Kamada, Ansgar Knauff und Sebastian Rode saßen auf der Bank. Makoto Hasebe war gleich ganz zu Hause geblieben. Und Kolo Muani war ja gesperrt. Nicht nur das Personal wurde verändert, auch das System. Zurück zur Viererkette, mit der die Eintracht vor ein paar Wochen 4:3 in Bremen gewonnen hatte.

Anzeige

Torchancen Mangelware

Fast logisch, dass es nicht flüssig lief im Frankfurter Spiel. Aber so? Der Ball holperte durch die eigenen Reihen, er flipperte zwischen Bochumern und Frankfurtern hin und her. Vernünftige Kombinationen waren kaum zu sehen, Torchancen Mangelware. Die Eintracht hatte vor der Pause die beiden einzigen echten Gelegenheiten. Beide Male war es Alario, der aber nicht sein so herbeigesehntes erstes Bundesligator für die Eintracht erzielen konnte. In der 7. Minute schoss der Argentinier aus 16 Metern ganz schnell, verfehlte ganz knapp. Und in der 23. Minute ließ er die Gelegenheit ungenutzt, nachdem ihn Lindström gut eingesetzt hatte. Torwart Riemann hatte gegen den eher harmlosen Schuss keine Mühe.

Der Rest war Gestümper auf beiden Seiten. Eintracht-Verteidiger Pellegrini hatte eine so breite Streuung in seinem Passspiel, dass es schon ein Ärgernis war. Und vorne konnte Borré kaum mal einen Ball halten, fiel quasi komplett fürs Kombinationsspiel aus.

Anzeige

Die zweite Halbzeit artete dann zu einem Desaster für die Frankfurter aus. Borré traf in der 63. Minute den Pfosten, Kamada erzielte in der 80. Minute ein Abseitstor. Davor und danach gingen die Hessen spazieren, machten sich all das wieder kaputt, was sie in den letzten Wochen aufgebaut hatten. Das Unheil nahm in der 71. Minute seinen Lauf. Hofmann köpfte nach einer Ecke von Förster den Ball zum 1:0 ins Tor, Tuta war zu spät gekommen. Kurz zuvor hatten Tuta und Trapp auf dem Platz einen lautstarken Disput, der Brasilianer hatte den Kapitän nach einem Rüffel sogar weggestoßen. Die beiden Frankfurter vertrugen sich kurz darauf wieder, aber beim Tor sah Tuta dann nicht gut aus. In den letzten drei Minuten dann ein Komplett-Blackout, ein Freistoß von Förster von der Außenlinie rutschte durch bis zu Ndicka, der spitzelte ihn ins eigene Tor. Und zu allem Überfluss hämmerte Förster in der 90. Minute den Ball aus 18 Metern noch in den Winkel.

Mehr Aktuelles zu Eintracht Frankfurt: Hier klicken

Von Peppi Schmitt