Kolumne der Wortpiratin: Mehr als Profifußball

aus Mainz 05

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Die Fans des 1. FSV Mainz 05. Foto: Tim Würz

Die neue Saison startet an diesem Wochenende. Oder steht sie erst vor der Tür? Oder beginnt in ein paar Wochen? Kommt drauf an, stellt die Wortpiratin fest.

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MAINZ. Es ist eine geübte Formulierung, zu sagen: Mainz 05 startet heute in die neue Saison. Jede:r weiß sofort, damit ist das 05-Spiel in Bochum gegen den VfL gemeint. Doch die Formulierung ist unpräzise, denn wer an diesem Samstag in die Saison startet, sind die Profis der Abteilung Fußball – Männer.

Tatsächlich sind sie damit nicht die einzigen. Auch die U23 als höchste Ausbildungsmannschaft absolviert ihr erstes Spiel. Die anderen Jugendteams starten später, auch die Handballerinnen haben noch etwas Zeit bis zum Auftakt in der 2. Liga, ebenso wie die Tischtennisspieler, die in der Saison ab Ende August erstklassig spielen. Für die Frauen des TSV SCHOTT Mainz, ab dieser Saison per Kooperation mit dem FSV verbunden, steht am Sonntag ein Testspiel an, der Auftakt in der Regionalliga Südwest folgt dann in zwei Wochen zuhause gegen Kickers Offenbach.

Und doch ist da eben mehr als ein Profiteam im Fußball

Der erste Fußball- und Sportverein, der FSV Mainz 05 also, ist natürlich keine Ausnahme damit, seine Profifußballer als Zugpferd zu haben. So ist das landauf, landab in vielen Clubs gang und gäbe. Hier liegt die meiste Aufmerksamkeit, wird das meiste Geld gemacht. Das ist also ganz selbstverständlich. Und doch ist da eben mehr als ein Profiteam im Fußball – und auch dieses MEHR gehört zum Verein und hat Anteil daran, was ihn ausmacht.

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Denn in all diesen sportlichen Abteilungen (daneben gibt es auch noch die Fanabteilung sowie die 05er Fußballschule) sind Menschen unterwegs, die ihren Club von ganzem Herzen lieben, für die er Arbeitgeber ist Hobby, Aufgabe im Ehrenamt und ein Ort, an dem sie viel Zeit, Liebe und Leidenschaft investieren. Weshalb eben die Abteilungen neben dem Männerfußball – und innerhalb der Abteilung auch die Jugend – durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.

Nicht nur bei den Profis vorbeischauen

Bis zu einem gewissen Punkt kann der Verein das sicher mitsteuern: Indem zum Beispiel einige Spiele und Termine anderer Abteilungen auf den Hauptaccounts bei Social Media gefeatured werden oder generell mehr dafür getan wird, ihren Sport und die Menschen, die ihn ausüben, in den Fokus zu nehmen. Beim Sommerfest haben sich bis auf die Fußballerinnen alle Teams präsentiert: Das ist eine Möglichkeit Wertschätzung für alle Abteilungen zu zeigen.

Letztlich lebt aber jeder Zuschauer:innen-Sport von den Fans – ohne sie, ihre Anwesenheit und Aufmerksamkeit, ist Entwicklung letztlich endlich. Es ist deswegen auch eine – übrigens sehr schöne – Aufgabe für all jene, die es mit dem 1. FSV Mainz 05 halten, sich dem Verein über die Profifußballer hinaus zu widmen. Mal bei der U12 vorbeischauen. Sich ein Spiel im Tischtennis anschauen. Die Handballerinnen in der Halle anfeuern, die Fußballerinnen bei den sonntäglichen Heimspielen. Auch so wachsen Verein und Stadt noch enger zusammen.

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Von Mara Pfeiffer