Es sah gut aus, als Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund zur Halbzeit 2:0 führte. Doch dann kam die Aufholjagd des BVB.
FRANKFURT. Die Frankfurter Eintracht war so nahe dran: 2:0 haben die Hessen in der Halbzeit gegen Borussia Dortmund nach einer überragend guten Leistung geführt. Rafael Borré hatte zweimal getroffen. Doch die Dortmunder kamen nach der Pause mit Macht zurück, schafften durch Thorgen Hazard und in den Schlussminuten durch Jude Bellingham und Mo Dahoud noch die Wende zum 2:3 Das war glücklich, aber nach der zweiten Halbzeit nicht ganz unverdient.
Schon vor dem Spiel hatte sich die ganze Absurdität der aktuellen Corona-Situation gezeigt. Bei der Eintracht stellte nicht alleine der Trainer die Mannschaft auf, sondern Ärzte und das Gesundheitsamt spielten eine große Rolle. Jesper Lindström, Anfang der Woche positiv auf Covid-19 getestet und als Ausfall gemeldet, stand in der Anfangself. Die Erklärung: Beim dreifach geimpften dänischen Nationalspieler seien zu Wochenbeginn bei einem Test „leichte Auffälligkeiten im nicht infektiösen, grenzwertigen Bereich“ festgestellt worden, hieß es in einer Presseerklärung. Nachdem die Ergebnisse wiederholt negativ waren und tiefer gehende Untersuchungen keine Infektion nachweisen konnten, unterzog sich der vollkommen gesunde Lindström vorsichtshalber auch einer sportmedizinischen Zusatzuntersuchung, die keine Auffälligkeiten zeigte. Ganz ähnlich verhielt es sich bei Djibril Sow, Almamy Toure und Erik Durm, die aber „aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Spielern“ kurzfristig nicht im Kader standen.
Eintracht dominiert Halbzeit eins
Das Spiel nahm dann einen nicht erwarteten Verlauf. Die Dortmunder hatten in der ersten Halbzeit zwar die erste und die letzte Chance, dazwischen aber spielte nur die Eintracht. Nach 80 Sekunden gelang Mats Hummels ein Traumpass auf Thomas Meunier, dessen harten Schuss drehte Kevin Trapp mit einer überragenden Parade noch über die Latte. Und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war es wieder Hummels, der Trapp forderte. Der Keeper konnte den Kopfball abwehren, Donyell Malen setzte den Abpraller aus kurzer Distanz an den Pfosten.
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Doch diese beiden Szenen bildeten nicht das Spiel ab. Denn die Eintracht dominierte und die Eintracht traf. In der 16. Minute zum 1:0. Nach einem Freistoß von Filip Kostic schmuggelte Rafael Borré den Ball an Torwart Gregor Kobel vorbei ins Netz. Und in der 24. Minute war es wieder Borré, der sich auf engem Raum im Strafraum durchsetzte und den Ball ins lange Eck legte. Die Dortmunder wackelten und kamen bis zur Pause noch gut weg. Evan Ndicka traf den Pfosten, Lindström verballerte eine große Chance und Kobel konnte gegen Kostic abwehren. Da hatten die Frankfurter einige Male den dritten Treffer verpasst.
Späte Treffer ins Herz der SGE
Das sollte sich nach dem Wechsel rächen. Die Dortmunder wurden nach und nach stärker, den Frankfurtern schienen die Kräfte auszugehen. Lindström hatte in der 47. Minute die letzte Chance, als er zunächst Emre Can den Ball durch die Beine spielte, dann mit seinem Schuss aber an Torwart Kobel, scheiterte. Dabei blieb es aber in der Frankfurter Offensive. Nach einer guten Stunde gingen mit Rode und Lindström die zwei besten Spieler entkräftet vom Feld, es kamen Kristijan Jakic und Sam Lammers. Die Dortmunder hatten Thorgan Hazard für Julian Brandt gebracht. Und das lohnte sich. Denn nach dem bis dahin ersten Fehler von Hinteregger brachte Haaland Hazard ins Spiel, der ließ sich nicht aufhalten und schob den Ball in der 71. Minute an Trapp vorbei ins. Jetzt war es ein Spiel auf ein Tor - auf das der Frankfurter.
Am Ende wurde der Dortmunder Druck zu groß: In der 87. und 90. Minute drehten der BVB die Partie und nimmt nun drei Punkte mit nach Westfalen. Zunächst köpfte Bellingham nach Flanke von Meunier den Ausgleich, dann traf Mo Dahoud aus 16 Metern, beide Male konnte Trapp nicht mehr retten.
Von Peppi Schmitt