Eintracht Frankfurt feiert Auswärtssieg in Sevilla

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Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt) erzielt das Tor zum 1:2.  Foto: Jan Huebner

Mit dem Sieg 2:1 gegen Real Betis Sevilla baut die Eintracht ihre Chancen aus, das Viertelfinale der Europa League zu erreichen.

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FRANKFURT. Die Frankfurter Eintracht hat eine gute Chance, das Viertelfinale der Europa-League zu erreichen. Im Achtelfinal-Hinspiel gewannen die Frankfurter bei Real Betis Sevilla mit 2:1 (2.1) und waren vor 37.000 Zuschauern, darunter 4000 aus der Heimat, über weite Strecken die bessere Mannschaft. Freilich: Die Frankfurter vergaben zu viele Gelegenheiten,ein halbes Dutzend, darunter einen Elfmeter durch Rafael Borré, und verpassten schon die komplette Vorentscheidung. Ein höherer Erfolg war eindeutig möglich. Filp Kostic und Daichi Kamada erzielten die beiden Treffer für die kampfstarken Frankfurter. Nabil Fekir schoss den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Ein wenig hatte der Frankfurter Trainer am Vortag geflunkert. Mehr Defensive hatte er angekündigt – und dann doch die gleiche Mannschaft aufs Feld geschickt wie beim 4:1 in Berlin. Mit fünf offensiven Spielern ging die Eintracht die Aufgabe an, durchaus ungewöhnlich für ein europäisches Auswärtsspiel. Eine Taktik, die aufging, zumindest, was das Resultat bis zur Pause anging. Dennoch war es ein gewagtes Spiel, denn gerade Ansgar Knauff, der junge Mann, der im Winter aus Dortmund gekommen ist, schien dann doch mit der Wucht dieses Spiels überfordert. Was er anpackte ging schief, das war schwierig für ihn und die gesamte Mannschaft. Freilich, auch Knauff hatte die eine oder andere gute Szene.

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Die beiden besten Situationen für die Frankfurter in der 14. und der 32. Minute. Zunächst schlug Filip Kostic nach guter Vorarbeit von Djibril Sow eine ganz weite Flanke von der linken Seite. Der Ball flog hoch und weit und senkte sich über Torwart Claudio Bravo ins lange Eck. Die Führung für die Frankfurter, die es danach aber nicht schafften, Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Es wurden zu viele Fehler gemacht, der Ball blieb nur selten in den eigenen Reihen. Da waren wenige Spieler ausgenommen. Jesper Lindström ließ sich mal den Ball abknöpfen, auch Tuta, vor allem Knauff. Und auch Martin Hinteregger hatte wieder einen Rückfall in unsichere Zeiten. Er öffnete als „letzter Mann“ unnötig Räume, bolzte den Ball kreuz und quer über den Platz. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Ausgleich lag bald in der Luft. Und er gelang Betis in der 30.Minute. Knauff hatte an der Mittellinie den Ball verloren, danach ging es ganz schnell. Ausgerechnet Nabil Fekir bekam den Ball und der französische Nationalspieler weiß damit umzugehen. Er schoss aus 14 Metern ins lange Eck, keine Chance für Trapp.

Bis zur Pause war Betis die bessere Mannschaft

Doch wie in Berlin am letzten Samstag schlugen die Frankfurter nach einem Gegentor prompt zurück. Sow eroberte den Ball, Lindström zig an Edgar vorbei, hielt die Augen auf, behielt die Nerven und legte butterweich von der Grundlinie zurück. Daichi Kamada hatte wenig Mühe den Ball aus fünf Metern ins Tor zu passen. Die erneute Führung. Aber wieder gab es keine Ruhe. Bis zur Pause war Betis die bessere Mannschaft, kam immer wieder gefährlich durchs Mittelfeld. Freilich, die ganz großen Gelegenheiten erspielten sich die Spanier nicht und so rettete die Eintracht die glückliche Führung in die Halbzeit.

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Nach der Pause dann die beste Phase der Gäste. Zwischen der 46. und der 67.Minute hatte die Eintracht fünf (!) dicke Gelegenheiten, um das dritte Tor zu erzielen. Darunter die größte Chance, die man haben kann. In der 51.Minute entschied der italienische Schiedsrichter Manuel Guida zu recht auf Elfmeter. Nach Lindströms Dribbling war Edgar im Strafraum mit der Hand am Ball. Doch Rafael Borré versagten die Nerven. Er schob den Ball Torwart Bravo in die Arme. Das war peinlich.

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Dagegen war bei den anderen vergebenen Gelegenheiten auch Pech im Spiel. Kostic schoss knapp vorbei, Lindström scheiterte am Torwart und dann war es erneut Borré, der zweimal aus aussichtsreicher Position den Ball nicht ins Tor brachte. Das waren die zwanzig Minuten der Frankfurter, die das Viertelfinale da hätten klarmachen können. Aber es blieb beim knappen 2:1 – und Betis war immer noch im Spiel. Spätestens als der 40 Jahre alte „Volksheld“ Joaquin eingewechselt wurde, ging nochmal ein Ruck durch das Team der Andalusier. Es begann der Schlussspurt der Grün-Weißen.

Von Peppi Schmitt