
Mainz 05 möchte sich im Rhein-Main-Duell bei Eintracht Frankfurt besser präsentieren als in den vergangenen beiden Partien. Was der 05-Coach vom Gastspiel im Stadtwald erwartet.
Mainz. Das Duell sei ein besonderes, sagt Bo Svensson. Frankfurt sei nicht weit weg, eine gefühlte Viertelstunde mit dem Bus. Die Spiele gegen die Eintracht seien immer von besonderer Bedeutung, auch wenn es für ihn persönlich kein „klassisches Derby ist. Ein Derby ist für mich ein Duell zwischen zwei Mannschaften aus einer Stadt: Glasgow Rangers gegen Celtic oder AC Milan gegen Inter”. Der Trainer von Mainz 05 will aber keine Derby-Diskussion anstoßen, mit der Unterkategorie „Rhein-Main-Derby” kann er auch gut leben. So oder so: „Es ist ein sehr wichtiges Spiel, weil wir auch so kurz vor dem Saisonende so eng in der Tabelle beieinander stehen. Zudem ist es ein schwieriges Auswärtsspiel, in dem wir ein gutes Gesicht zeigen und besser spielen wollen als zuletzt.” Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) könnten die 05er mit einem Erfolg die Eintracht im Kampf um die Europapokalplätze entscheidend distanzieren.
Womit wir bei den Zielen wären. Mittlerweile sind eben auch die Europa-Plätze ein „logisches Ziel” für die 05er. „Wir wollen so weit oben wie möglich landen”, sagt Svensson, „das ist durch die letzten Spiele (0:3 in Wolfsburg, 2:3 gegen Schalke; Anm. d. Red.) nicht einfacher geworden. Aber wir geben alles, um vor den anderen Konkurrenten zu stehen.” Im gleichen Atemzug betont der 05-Coach aber auch, dass das Europa-Ziel für ihn zweitrangig sei, weil sich dadurch der Fokus verschiebe. Und man nicht so sehr darauf fokussiert sei, „auf das, was wir tun sollen und müssen, um dieses Spiel erfolgreich zu gestalten”.
Rund 4000 Fans werden die Mainzer in den Frankfurter Stadtwald begleiten. Aus seinem Aufgebot muss Bo Svensson auf einige Akteure verzichten: Dominik Kohr und Leandro Barreiro sind (gelb)gesperrt, Kapitän Silvan Widmer wurde diese Woche an der Ferse operiert, Jonathan Burkardt befindet sich, genauso wie Youngster Brajan Gruda, im Aufbautraining. Anton Stach kehrt nach seiner Magen-Darm-Erkrankung (Svensson: „Er war nicht in der Lage, Bundesligafußball zu spielen und die zwei freien Tage haben ihm sichtlich gut getan”) zurück und dürfte als zentraler Mittelfeldspieler in der Startelf stehen.
Die aktuellen Ereignisse bei der Frankfurter Eintracht spielten für die 05er keine große Rolle. Svensson betont aber, dass er die emotionale Rede seines Trainerkollegen Oliver Glasner, der nach dem DFB-Pokal-Finale die Eintracht verlassen wird, stark gefunden habe. „Klar, er war ein bisschen emotional. Aber er hat sich vor seine Mannschaft gestellt, hat sie völlig authentisch verteidigt. Bei mir kam das sehr gut rüber. Ich schätze ihn als Kollegen und Trainer, weil er einer ist, der Spieler und Mannschaften besser macht.” Am Samstagnachmittag sehen sich Svensson und Glasner allerdings nicht an der Seitenlinie. Der SGE-Coach wurde wegen seiner Roten Karte beim Gastspiel in Sinsheim für eine Bundesliga-Partie gesperrt.