Angriff auf HR-Reporter bei Frankfurt-Spiel in London

aus Eintracht Frankfurt

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Die Mannschaft von Eintracht Frankfurt feiert mit ihren Fans im Stadion.  Foto: Arne Dedert / dpa

Zwei Reporter des Hessischen Rundfunks sind beim Gastspiel von Eintracht Frankfurt in London von Fans attackiert worden.

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LONDON. Zwei Rundfunkreporter der ARD sind bei Eintracht Frankfurts Gastspiel bei West Ham United nach eigenen Angaben kurzzeitig attackiert worden. Zu dem Zwischenfall soll es in der ersten Halbzeit am Donnerstagabend gekommen sein, als die Londoner im Europa-League-Halbfinale den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielten.

Einem der beiden Reporter soll der Kopfhörer von West-Ham-Fans heruntergerissen worden sein. Zudem seien sie geschlagen worden. Schockiert thematisierten die beiden den Vorfall im Radio-Stream. "Wir sind kein Freiwild hier, das ist mal klar", sagten Philipp Hofmeister und Tim Brockmeier nach einem anschließenden Gespräch mit West-Ham-Verantwortlichen. Immer wieder kamen die beiden Reporter anschließend sichtlich geschockt auf den Vorfall zurück - auch da sie in der ersten Halbzeit in unmittelbarer Nähe zu West-Ham-Fans saßen und dann Angst hatten, "wieder etwas in den Rücken zu bekommen".

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Die Journalisten forderten in der Folge zusätzliche Ordner zum eigenen Schutz im Olympiastadion an. Nach der Halbzeit bekamen sie jedoch neue Plätze von den Verantwortlichen im Stadion zugewiesen. Nach Angaben des HR hätten die beiden Reporter keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. Sie haben das Spiel bis zum Ende kommentiert. Philipp Hofmeister bedankte sich zudem bei allen Fans von West Ham, die "den Fußball lieben und ihre Gegner respektieren" und schrieb ebenfalls bei Twitter: "Uns geht es gut."

Der Hessische Rundfunk (HR) hat die tätlichen Angriffe auf seine beiden Rundfunkreporter beim 2:1 von Eintracht Frankfurt bei West Ham United verurteilt. "Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum", sagte Programmdirektorin Gabriele Holzner am Freitag in einer Mitteilung des Senders. Man erwarte "vom veranstaltenden Verein, dass er Bedingungen auch für Reporter der Gastmannschaft schafft, so dass diese ihren Job ohne Angst vor Übergriffen machen können", fügte Holzner an. Schläge und körperliche Gewalt seien in keinem Fall tolerierbar.

Der englische Club verurteilte das Geschehen. "Wir werden daran arbeiten, die Täter ausfindig zu machen", wurde ein Clubsprecher von West Ham vom "Kicker" am Freitag zitiert. "Sie werden eine unbefristete Sperre erhalten und weder das London Stadium betreten noch mit dem Club reisen dürfen. Es gibt keinen Platz für ein solches Verhalten."

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