Eintracht Frankfurt will gegen Leverkusen angreifen
Auf Eintracht Frankfurt wartet ein Mammutprogramm. Sieben Spiele in 24 Tagen. Zum Auftakt gegen Bayer Leverkusen will das Hütter-Team keinen Beton anrühren.
Von Peppi Schmitt
Spielmacher Daichi Kamada wird gegen Bayer Leverkusen wohl nicht in der Startelf stehen. Er trainiert erst seit Donnerstag wieder mit der Mannschaft.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Die Hatz beginnt. Sieben Spiele in drei Wettbewerben muss die Frankfurter Eintracht in den nächsten 24 Tagen austragen. Nach dem Auftakt am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen sind es dann in der Folge noch sechs Spiele in 18 Tagen. „Wir haben vier schwere Auswärtsspiele und drei intensive Heimspiele, da muss und werde ich rotieren“, kündigte Trainer Adi Hütter an. Die hohen Belastungen sollen auf viele Schultern verteilt werden. „Sicher werden wir nicht immer mit derselben Mannschaft auflaufen“, sagt er.
Das eigentliche Problem sei aktuell aber nicht die Belastung durch die vielen Spiele, sondern die eingeschränkten Möglichkeiten, sich im Training auf kommende Gegner vorzubereiten oder abgelaufene Spiele aufzuarbeiten. Es sei fast unmöglich, „Dinge im Training zu korrigieren“, sagt Hütter, der zuletzt während der Länderspielpause der Liga auf zehn Nationalspieler verzichten musste.
Kamada ist "sehr, sehr müde"
Die meisten von ihnen sind erst seit Mittwoch wieder im regulären Trainingsbetrieb, Daichi Kamada, der am Dienstag mit Japan in Tadschikistan gespielt hat, erst seit Donnerstag. „Er ist natürlich sehr, sehr müde“, verrät Hütter, „ich muss erstmal sehen, wie sein Zustand ist und danach entscheiden, ob er eine Option ist.“ Der Ausfall Kamadas gegen Leverkusen wäre womöglich verkraftbar, denn alle anderen Spieler, die aktuell zum engeren Kreis gehören, sind allesamt einsatzfähig.
In der Praxis also war keine große taktische Vorbereitung möglich, umso intensiver hat der Frankfurter Trainer seine Spieler in der Theorie auf das Spiel gegen Leverkusen eingestellt. Die „Werkself“ sei die laufstärkste Mannschaft der Liga, gespickt mit vielen guten Einzelspielern, ganz grundsätzlich eine „sehr große Herausforderung“.
Und da ist ja noch die Erinnerung an das letzte Aufeinandertreffen im Mai, als die Eintracht in Leverkusen mit 1:6 verloren hat. „Das war unsere bitterste Klatsche“, sagt Hütter, „ich erinnere mich aber lieber an unseren Heimsieg im letzten Dezember, da haben wir vielleicht unser bestes Heimspiel überhaupt gezeigt.“ An jenes 2:1 gelte es nun in der abermals ausverkauften Arena anzuknüpfen.
Mit welcher Besetzung die geschehen soll, da hielt sich der Frankfurter Trainer wie immer bedeckt. Nur zwischen den Zeilen könnten ein paar Erkenntnisse herausgelesen werden. So lobte Hütter David Abraham, weil der seinen Vertreter Almamy Touré gelobt hatte. „Das waren tolle Worte eines Kapitäns“, sagte der Trainer, wichtig sei aber auch, „dass David weiß, dass er nach seiner Verletzung noch nicht bei hundert Prozent ist“. Heißt übersetzt: Touré bleibt im Team, Abraham muss auf die Bank.
Im Mittelfeld gelten die lobenden Worte vor allem Sebastian Rode. Mit ihm müsse man als Trainer „behutsam umgehen“. Rode würde in jeder Übungseinheit unter der Woche immer alles geben. „Manchmal würde ich ihn nach dem Spiel gerne in einen Glaskasten stellen und ihn erst zum nächsten Spiel wieder rausholen“, sagt Hütter, „so ist Seppl, so lebt er, so spielt er.“ Und so wird er gegen Leverkusen spielen. An seiner Seite könnten Djibril Sow, Gelsen Fernandes oder Dominik Kohr arbeiten. Entscheidung offen.
Dreiersturm? Möglich - aber nicht gegen Leverkusen
Für den Angriff lassen Hütters Aussagen auch viele Varianten offen. Bas Dost ist nach muskulären Problemen zurückgekehrt und, so der Trainer, „drängt jetzt in die Anfangsformation“. Es ist freilich nicht sehr wahrscheinlich, dass Dosts Wunsch in Erfüllung geht. Zuletzt war das Duo André Silva/Goncalo Paciencia erste Wahl, so könnte es auch bleiben. Ob sogar ein Dreiersturm möglich sei wie vor einem Jahr, als auf einmal Rebic, Jovic und Haller gemeinsam aufliefen und die „Büffelherde“ bildeten? Grundsätzlich will der Eintracht-Coach das zwar nicht ausschließen. „Aber gegen Leverkusen sicher nicht“, sagt er.
Er will es offensiv angehen lassen, aber es auch nicht übertreiben. „Wir werden aber sicher keinen Beton anrühren und unser Heil auch nach vorne suchen“, sagt er, „wir müssen viel Laufbereitschaft zeigen und die Räume eng machen“. Zu viel Platz dürfte man den Leverkusenern um Jungstar Kai Havertz nicht geben, „sonst läuft man nur hinterher und das ist nicht angenehm“.