Eintracht Frankfurt: Vier der zehn Sommer-Zugänge echte Treffer

Topzugang: Lucas Torró zählt zur Stammformation der Eintracht. Archivfoto: dpa
FRANKFURT - Zehn Neue hat die Frankfurter Eintracht in diesem Sommer geholt. Nach sieben Bundesligaspielen, zwei Europa-League-Begegnungen, nach Supercup und DFB-Pokal-aus, ist es Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Einige wie Kevin Trapp, Evan Ndicka oder Lucas Torró haben sich Stammplätze erkämpft, andere wie Felix Wiedwald, Chico Geraldes oder Goncalo Paciencia sind aus unterschiedlichsten Gründen weit weg davon. In der Summe haben die Frankfurter „Einkäufer“ um Sportvorstand Fredi Bobic, Manager Bruno Hübner und Kaderplaner Ben Manga ein gutes Näschen bewiesen. Die Einschätzungen im Einzelnen.
Kevin Trapp (geholt von Paris St. Germain): Der Torwart kam als Letzter, nach dem Saisonstart. Er wird von Spiel zu Spiel besser, hat zuletzt in Hoffenheim „den Sieg festgehalten“, wie Trainer Adi Hütter lobte. Zur Belohnung wurde Trapp sogar wieder ins Aufgebot der Nationalmannschaft berufen. Wegen einer leichten Oberschenkelverletzung steht er aktuell nicht im Training. Urteil: Volltreffer.
Filip Kostic (HSV): Ihm war kein besonders guter Ruf vorausgeeilt, nachdem er bei seinen letzten Stationen mit dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV jeweils abgestiegen ist. Doch der Serbe hat alle Skeptiker eines Besseren belehrt. Er ist nicht nur eine Ergänzung, sondern eine echte Verstärkung, gefährlich in der Offensive, solide in der Defensive. Urteil: Volltreffer.
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Evan N‘Dicka (AJ Auxerre): Mit 18 Jahren aus der zweiten französischen Liga geholt (inzwischen ist er 19), hat er den großen Schritt viel schneller gemacht als angenommen. Ist offenbar sehr lernfähig, hat sich in wenigen Spielen an die neue Liga gewöhnt. Trainer Hütter hat den Innenverteidiger „reingeworfen“, als Carlos Salcedo sich schwer verletzt hatte. Eine kluge Entscheidung. Urteil: Treffer.
Lucas Torró (Osasuna): Gilt als Nachfolger seines spanischen Landsmannes Omar Mascarell, der nach Schalke abgewandert ist. Doch er ist ein völlig anderer Spielertyp, körperlicher, kopfballstärker. Aus der spanischen zweiten Liga gekommen, hat er ein paar Spiele gebraucht, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Jetzt gehört er zur Stammelf. Urteil: Treffer.
Nicolai Müller (HSV): Nach langer Verletzungspause in der letzten Saison tut er sich noch immer schwer. An seinen nach Dortmund gewechselten Vorgänger Marius Wolf kommt er nicht heran. Hat der Mannschaft aber in einigen Situationen schon geholfen, so mit dem Führungstor am ersten Spieltag in Freiburg. Urteil: Zweite Wahl.
Allan Souza (Limassol): Die überraschendste Verpflichtung. Ist auf Empfehlung von Jürgen Klopp gekommen, schien den Anschluss schon verpasst zu haben. Doch der Trainer sieht Potenzial im jungen Brasilianer und hat ihn zuletzt zweimal von Beginn an gebracht. Die Leistungen waren nicht überzeugend. Urteil: Ausbaufähig.
Frederik Rönnow (Bröndby IF): Sollte Nachfolger von Lukas Hradecky werden, war unter anderem wegen einer Knieverletzung in dieser Rolle überfordert. Sein Bundesligadebüt in Freiburg war ordentlich, mehr konnte er noch nicht zeigen. Chancenlos gegen Trapp. Urteil: Verlierer.
Felix Wiedwald (Leeds United): Sollte eigentlich die Nummer „2“ zwischen den Pfosten des Eintracht-Tores werden, ist jetzt die Nummer „4“. Schwache Vorbereitungsspiele, keine Chance auf Bundesligaeinsätze. Urteil: Verlierer.
Goncalo Pacienca (FC Porto): Hat als Stürmer große Konkurrenz, dazu noch Pech mit einer langwierigen Verletzung. Immerhin schon Torschütze beim Pokalspiel in Ulm. Seine Chance wird vielleicht erst in einem Jahr kommen. Urteil: Nicht hoffnungslos.
Francisco Geraldes (Sporting Lissabon): Erst nicht gut, dann verletzt. Der Mittelfeldspieler hat einen ganz schweren Stand und nur einen Einjahres-Leihvertrag. Muss sich nach der Rückkehr aus der Reha deutlich steigern. Urteil: Weit weg.