Eintracht Frankfurt unzufrieden mit Schiedsrichter-Leistung
Nach dem 2:2 gegen Hertha BSC hadert Eintracht-Trainer Adi Hütter nicht nur mit der eigenen Leistung, sondern vor allem auch mit der des Schiedsrichters.
Von Peppi Schmitt
Eintracht Frankfurts Makoto Hasebe (links) diskutiert im Spiel gegen Hertha BSC mit dem Schiedsrichter Christian Dingert.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Das Spiel war gerade abgepfiffen, als Adi Hütter sich gemäßigten Schrittes Richtung Mittelpunkt begab und dort auf Schiedsrichter Christian Dingert einredete. Der Frankfurter Trainer machte in ruhigen Worten deutlich, was er von der Leistung des Unparteiischen gehalten hatte, nämlich nichts.
„Ich habe heute keine gute Schiedsrichterleistung gesehen“, sagte Hütter, „diese Kritik muss er sich gefallen lassen.“ Das Spiel war für den Schiedsrichter schwer zu leiten, das war die eine Seite. Aber Dingert hatte im Zweifel, so das Gefühl der Frankfurter, im Zweifel regelmäßig für Berlin entschieden.
Zwei Tore der Eintracht abzuerkennen, war zumindest nicht falsch. Daichi Kamadas vermeintliches 1:1 war ein Foul von Filip Kostic vorangegangen. Der Referee hatte sich das in der Video-Area auf Hinweis des VAR angesehen. Dem Eigentor von Torwart Thomas Kraft zum vermeintlichen 2:2 war ein so leichter Kontakt von André Silva vorangegangen, dass man pfeifen konnte, aber sicher nicht musste. Da pfiff Dingert sofort und schaute sich nichts mehr an. Aber auch das war sicher keine „krasse“ Fehlentscheidung. So viel zur Entlastung von Dingert. Die Frankfurter aber regten sich zurecht über anderes auf.
Da war eine geradezu lächerliche gelbe Karte für Almamy Touré, der mit dem Ball am Fuß an Lukebakio vorbeiging, dem Berliner dabei auf den Fuß trat. Hütter: „So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen“. Es war eine von vielen Pfiffen, die nicht nur die Zuschauer, sondern vor allem die Spieler aufbrachten.
Gelb-Rot für Duda wäre möglich gewesen
Beeinflusst hat der Schiedsrichter freilich das Spiel mit seinem Verhalten gegenüber Ondrej Duda. Der Berliner hatte Hinteregger in der 9.Minute übel gefoult und zurecht „Gelb“ gesehen. In der 49. Minute trat Duda am Boden liegend gegen einen Frankfurter nach, unterbrach damit einen Angriff. Das wäre zwingend „Gelb“ gewesen, also ein Platzverweis.
Aber was macht Dingert? Er ermahnt Duda, lässt ihn auf dem Platz und soll den vierten Offiziellen zu Berlins Trainer Jürgen Klinsmann geschickt haben und ihm die Auswechslung von Duda empfohlen haben. Klinsmann reagierte prompt und nahm Duda vom Platz.
„Wir mussten reagieren“, sagte Klinsmann. Ein Schiedsrichter also, der einer Mannschaft hilft, komplett zu Ende zu spielen. „Ich habe auch nur gehört, dass es so gewesen sein soll, das wäre sehr eigenartig“, sagte Hütter süffisant, „vielleicht könnte uns das mal passieren“. Die Eintracht musste drei (berechtigte) Platzverweise in den letzten Wochen hinnehmen.