(wbe/dio). Mit einem richtigen Eishockey-Spektakel ist der EC Bad Nauheim am Freitagabend auf eigenem Eis gegen den EV Landshut in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2...
BAD NAUHEIM. Mit einem richtigen Eishockey-Spektakel ist der EC Bad Nauheim am Freitagabend auf eigenem Eis gegen den EV Landshut in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2 gestartet. 2160 stimmgewaltige Fans, die ihr Team über die gesamten 60 Minuten frenetisch nach vorn peitschten und für eine tolle Atmosphäre sorgten, sahen eine rassige Partie mit viel Einsatzbereitschaft, hohem Tempo und zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Nur das Ergebnis stimmte aus Sicht der Gastgeber nicht ganz, denn nach fünfmaligem Aufholen eines Rückstands musste sich der EC Bad Nauheim schließlich in der Overtime doch geschlagen geben. Die Niederbayern sicherten sich durch den Kanadier Gill beim 6:5 (2:2, 2:2, 1:1, 1:0)- Erfolg den Sonderpunkt.
Am Sonntag folgte im Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse ein hart umkämpfter 5:4 (1:2, 3:1, 1:1)-Erfolg. Schon in der 3. Minute klingelte es im Bad Nauheimer Tor, denn Clarke Breitkreuz hatten für die Füchse eingenetzt. Es dauerte rund eine Viertelstunde, bis die Bemühungen der Roten Teufel mit dem Ausgleich belohnt wurde: Jerry Pollastrone machte nach 18 Minuten das 1:1. Der Jubel war aber kaum verklungen, da schlugen die Gäste wieder zu: 1:2 durch Roope Mäkitalo (19.). Im Mitteldrittel aber drückten die Gastgeber so richtig auf das Gaspedal: Kevin Schmidt (30.), Tristan Keck (33.) und Stefan Reiter (34.) legten binnen vier Minuten ein 4:2 für den EC vor. Aber die Füchse blieben gefährlich und 42 Sekunden vor der zweiten Drittelpause verkürzte Peter Quenneville auf 3:4. Für den EC kam es noch schlimmer: Arttu Rämö glich fünf Minuten vor der Schlusssirene aus.
Nach 58:22 gespielten Minuten ließ Jordan Hickmott aber das Colonel-Knight-Stadion beben: 5:4 für Bad Nauheim, der Endstand.
"Beide Teams waren gleichwertig, aber in der Overtime waren die Gäste dann einen Tick cleverer", sagte EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein nach dem Freitagsspiel. Landshuts Coach Leif Carlsson lobte den Auftritt seiner Truppe, ärgerte sich aber über die vielen kassierten Tore. "Das sagt schon einiges, wenn bei fünf Gegentoren Keeper Dimitri Pätzold der beste Spieler in unseren Reihen war", meinte der EVL-Trainer. EC-Headcoach Harry Lange war trotz der Niederlage am Ende ebenfalls zufrieden. "Laufbereitschaft und Charakter der Mannschaft haben gestimmt. Sechs Gegentore waren allerdings nicht das Wahre", bekannte der Deutsch-Österreicher, dessen Team an diesem Abend darin bestach, sich mit ungeheurer Moral durch Rückstände nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Weder das schnelle 0:1 in Unterzahl nach gut zwei Minuten durch Marco Pfleger noch das 1:2 wieder bei Unterzahl durch Brandon Alderson hinterließen Wirkung beim EC, der durch Andreas Pauli und Tristan Keck jeweils egalisierte. Die eigene Führung gelang den aufopferungsvoll kämpfenden Roten Teufel auch im zweiten Abschnitt nicht. Nach dem 2:3 von Yannik Valenti und auch nach dem 3:4 durch Alexander Dersch blieb den Gastgebern nur die Rolle des Hinterherlaufens. Das 3:3 besorgte Tristan Keck, nachdem die Niederbayern den Puck im Spielaufbau verloren hatten und für den neuerlichen Ausgleich war Andreas Pauli verantwortlich.
Im Schlussabschnitt das gleiche Bild: Landshut legte durch Lukas Mühlbauer vor, knapp vier Minuten vor dem Ende überlistete Kevin Schmidt bei doppelter Überzahl den Landshuter Keeper Dimitri Pätzold. Die noch verbleibende Überzahlzeit konnte der EC für sich nicht nutzen, es ging in die Overtime. In der wirkten die Gäste wacher, rissen von Beginn an das Geschehen an sich. "Wenn man in der Overtime erst einmal den Puck kontrolliert, ist man eben deutlich im Vorteil", begründete Harry Lange den Siegtreffer der Landshuter durch Sahir Gill, der nur eine der Chancen nutzte, die sich schon zuvor den Niederbayern geboten hatten.