Am 20. Februar steht der neue Toyota Prius bei den Händlern. Foto: Toyota
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KÖLN - Der Toyota Prius hat Trends gesetzt und stand jahrelang als Synonym für Hybrid-Fahrzeuge. Aber: Ein Verkaufsschlager war er bei uns nie und Schönheitspreise hat er schon gar keine gewonnen. Nun haben die Japaner die gerade startende vierte Generation ein wenig aufgehübscht, ohne dass sie selbst davon ausgehen, ihre Verkaufszahlen merkbar zu steigern. Im Rest des Jahres will Toyota in Deutschland 2000 Prius verkaufen.
Dabei erzählt Chefingenieur Kouji Toyoshima, dass sein Team sich schon bei den ersten Schritten vorgestellt habe, „ein Lächeln auf die Gesichter der Kunden zu zaubern.“ Immerhin, woanders scheint das zu klappen, denn die Japaner blicken auf weltweit 3,6 Millionen seit 1988 verkaufte Prius zurück.
Apropos hübsch: Als Erstes fällt die niedriger gewordene Linie des Daches auf, auch das Heck wirkt länger gestreckt, der Prius misst exakt 4,54 Meter von den markanten Leuchten vorn bis zu den Gegenstücken am Heck. Der Gewinner dieser Aktionen im Sinne der Aerodynamik ist der cW-Wert, der auf beachtliche 0,24 sank. Innen wirkt die schwarze Konsole gediegen, den Contrapunkt markiert der schneeweiße Lack der Mittelkonsole, in der eine Fläche sitzt, über die das Handy kabellos geladen werden kann. Informationen gibt es über schnörkellose Anzeigen mitten im Armaturenbrett. Dank eines neuen Packages, die Batterie sitzt jetzt unter den Rücksitzen, gibt es mehr Platz für die Passagiere und ein Plus von 56 Liter im Gepäckabteil. Der Knubbel-Schaltknauf bleibt ein Feind aller Grobmotoriker.
Das Fahren im Prius IV macht tatsächlich mehr Spaß als bei seinen älteren Brüdern. Verantwortlich dafür sind der 1,8-l-Benziner (72 kW/98 PS) und der nur noch 53 kW/72 PS starke Elektromotor, deren Kraft sich auf eine Systemleistung von 90 kW/122 PS addiert. So erreicht der Prius nach 10,6 Sekunden die 100-km/h-Marke und schafft maximal 180 km/h.
Das neu entwickelte Fahrwerk tut ein Übriges zum munteren Fahrgefühl im Prius, der natürlich nie ein Racer sein wird – und will. Stolz sind seine Väter auch darauf, dass der Neuling in Sachen Steifigkeit ein Plus von immerhin 60 Prozent aufweist. Auch gut: Die neue Pfiffigkeit mindert nicht den sparsamen Verbrauch. Toyota gibt ihn mit 3,0 Liter an, was aber bei der Präsentation keiner der Tester-Armada schaffte. Immerhin herrschte Einigkeit darüber, dass man durchaus mit weniger als vier Liter klarkommen kann. Das heißt, dass auch die Aussage, der Verbrauch sei im Vergleich zum Vorgängermodell um rund 30 Prozent reduziert, relativ gesehen werden muss. Ein nettes Gimmick soll dabei zur Sparsamkeit beitragen: Ein Sensor in den Lüftungsschlitzen erkennt, wenn der Beifahrersitz nicht besetzt ist und schließt automatisch die Öffnung, was bis zu zwei Prozent Energieersparnis bringen soll.
Der Basispreis ist um rund 1 500 auf 28 150 Euro geklettert, die Version „Comfort“, die wohl 65 Prozent der Verkäufe ausmachen wird, startet bei 29 900 Euro. Verkaufsstart ist am 20. Februar.