In Speyer steht der größte erhaltene und bedeutendste Kirchenbau der romanischen Epoche. Der Dom wurde in die Liste der UNESCO–Weltkulturgüter aufgenommen. Grund genug für Dagmar Staab, den Dom und die Stadt zu besuchen.
Von Dagmar Staab
Der Dom zu Speyer. Die Stadt feiert 2011 ihr Salierjahr, der salische Kaiser Konrad II. legte 1030 den Grundstein zu dem Bau. Foto: Stadtverwaltung Speyer
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Speyer - Im Mittelalter waren Kirchen ein Abbild des himmlischen Jerusalem. In Speyer sorgten die salischen Kaiser für das Himmelreich auf Erden. Die Grundsteinlegung übernahm 1030 Konrad II., 31 Jahre später folgte die Weihe. Der Dom ist der größte erhaltene und bedeutendste Kirchenbau der romanischen Epoche. Die päpstliche Basilika wurde 1981 als Unesco-Welterbestätte ausgezeichnet. Gründe genug, den perfekten Tag hier zu starten.
Führungen organisiert das Domkapitel (domfuehrungen@bistum-speyer.de). Wer selbst auf Entdeckungstour gehen möchte, kann am Infoschalter eine kleine Broschüre erstehen. Sehenswert ist die Krypta, von ihr aus geht es zu den Gräbern der Kaiser und Könige aus dem Geschlecht der Salier und Staufer.
Historisches aus dem Mittelalter
Auf die Salier gehen auch die eher schlichten Fenster in Grau-Grün zurück. Sie wurden aus dem gleichen Glas hergestellt, aus dem man damals Trinkgefäße fertigte. In der Katharinenkapelle sind verschiedene, kostbar verzierte Reliquien ausgestellt, darunter Kleidungsstücke und Knochen.
In unmittelbarer Nähe zum Dom steht das historische Museum der Pfalz, in dessen Jungem Museum Reisen ins Mittelalter möglich sind. Die "Burg Drachenfels" erzählt vom Leben in prächtigen Höfen und dem Geschäft der kleinen Handwerker. Am Eingang hängen historische Kostüme zum Reinschlüpfen.
Eintauchen in die Unterwasserwelt
Wer deftige Küche und gutes Bier mag, sollte zum Mittagessen in die Hausbrauerei Domhof einkehren. Von dort aus sind die Sea Life Aquarien in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen. Die Reise in die Unterwasserwelt, die dem Lauf des Rheins von den Gebirgsquellen bis in die Tiefen des Ozeans folgt, lohnt sich.
In den Becken tummeln sich über 3.000 Lebewesen, ein kleiner Streichelzoo beherbergt Seesterne. Rochen können übrigens Herzen schlagen hören. Stehen mehrere Menschen am Becken, gucken sie deshalb gerne mal nach, ob die Herzen vielleicht einem Oktopus gehören, ihrer Lieblingsspeise.
EXTRA
DIE BERZEL-BRETZEL
Die Speyerer lieben ihre Bretzeln so heiß und innig, dass sie ihnen sogar ein Fest gewidmet haben. 1910 erstmals veranstaltet, sollte es ursprünglich den Umsatz von Brauereien, Bäckereien und Tabakfirmen ankurbeln. Heute ist es das größte Volksfest am Oberrhein mit Umzug, Festlauf und Feuerwerk. Berzel ist übrigens kein Schreibfehler, sondern ein lokaler Bretzelbäcker. Verkauft wird das Laugengebäck in kleinen, gläsernen Häuschen entlang der Maximilianstraße.