Für ihre Stadtmauer gingen die Bürger von Oberwesel sogar einen Pakt mit dem Teufel ein. Wer heute einen Spaziergang auf ihr macht, erkennt sofort, dass sich der Einsatz gelohnt hat.
Von Heidrun Braun
Blick vom Günderodehaus auf Oberwesel Foto: Heidrun Braun
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Oberwesel - Es heißt, die Oberweseler Bürger schlossen im Mittelalter einen Pakt mit dem Teufel, um ihre Stadtmauer zu bauen. Das hat sich auch gelohnt, denn sie ist heute mit ihren 16 Wehrtürmen die am besten erhaltene Ummauerung am Mittelrhein. Über große Teile ist sie begehbar und gewährt Spaziergängern ungewohnte Einblicke in die Stadt, die schon zu Zeiten der Rheinromantik Maler und Poeten faszinierte. Das Stadtbild wird von zwei Stiftskirchen und den Türmen der Stadtmauer geprägt. Hoch über dem Ort thront die stattliche Wohnburg derer zu Schönburg. Heute empfangen dort eine Jugendherberge und das Burghotel ihre Gäste.
Abstecher auf den Rheinburgenweg gehört zum Besuch einfach dazu
Besucht man Oberwesel, gehört zumindest ein Abstecher auf dem Rheinburgenweg dazu, allein schon um den Blick von oben auf den Weinort zu erleben. Der Ochsenturm, wo es auch gute Parkmöglichkeiten gibt, eignet sich als Ausgangspunkt. Der Weg ist mit „Burgzinnen und einem roten Fluss auf weißem Grund“ markiert. Steil bergauf geht es zur ersten prächtigen Aussicht am „Sieben-Jungfrauen-Blick“ mit herrlicher Sicht auf den Rhein und Oberwesel. Bald darauf ist das Günderodehauses erreicht. Das 200 Jahre alte Fachwerkhaus war Filmkulisse für den Edgar-Reitz-Film „Heimat 3“. Heute ist das Haus Filmmuseum, romantischer Treffpunkt für Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen sowie beliebter Einkehrort.
Dort, wo der Rheinburgenweg in Richtung Urbar abzweigt, erreicht man den Skulpturenpark Oberwesel mit Werken zeitgenössischer Künstler. Die Zeitschrift „Wandermagazin“ hat am 1. September auf der Wander- und Trekkingmesse TourNatur in Düsseldorf „Deutschlands schönste Wanderwege“ ausgezeichnet. Der 200 Kilometer lange Rheinburgenweg belegte in der Kategorie „Routen“ Platz zwei. Er begleitet linksrheinisch den gesamten Abschnitt des Unesco-Welterbetals.