Eine Zeitreise in die Welt der Römer macht Wolfgang Blum bei seinem perfekten Tag auf der Saalburg. Er stellt dabei fest: Vieles von dem, was für die Römer damals alltäglich war, bestimmt 2000 Jahre danach auch unser Leben.
Von Wolfgang Blum
Editor Zentraldesk
Am Eingangstor begrüßt Kaiser Antoninus Pius die Besucher. Foto: Römerkastell Saalburg
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Bad Homburg - "Die spinnen, die Römer!" Spätestens seit den Abenteuern von Asterix und Obelix wissen wir: Es war einmal ein Volk, das war so mächtig, dass es (fast) die gesamte damals bekannte Welt beherrschte: die Römer. Um ihr Reich zu schützen, errichteten sie den Limes, nach der Chinesischen Mauer das größte Bodendenkmal der Welt.
Wer sich in die Welt der Römer zurückversetzen möchte, kann im Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg im Taunus auf eine Zeitreise gehen. Und wird dabei feststellen: Vieles von dem, was für die Römer damals alltäglich war, bestimmt 2 000 Jahre danach auch unser Leben.
Die Welt der Römer auf der Saalburg
Nach der Autofahrt tut ein bisschen Bewegung gut. Um das von Kaiser Wilhelm II. rekonstruierte Römerkastell herum ist ein 2,4 Kilometer kurzer Rundweg beschildert. Ein Übersichtsblatt, das man im Besucherzentrum gratis erhält, zeigt die Route. Sie führt vom Parkplatz zu den Resten des ehemaligen Limes sowie zur Nachbildung der 1904 in Mainz gefundenen Jupitersäule. Kaufleute haben sie einst dem obersten römischen Gott Jupiter geweiht.
Nun wird es aber Zeit fürs Kastell. Es ist von März bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und von November bis Februar täglich außer montags von 9.00 bis 16.00 Uhr. Besonders turbulent geht es an den Themen- und Aktionstagen zu, wenn im Kastell gebacken, gewerkelt oder gar gekämpft wird. Klassen und Gruppen können Programme buchen.
Fabricia, Principia, Praetorium …
Wer außerhalb der fixen Termine kommt, darf das Kastell auf eigene Faust erobern. Am zweibogigen Eingangstor bittet Kaiser Antoninus Pius Besucher ins Innere der Anlage. Das Horreum, der ehemalige Getreidespeicher, dient als Ausstellungsraum. Im Praetorium, dem Wohnhaus des Kommandanten, sind die Verwaltung und das Forschungsinstitut untergebracht. Das zentrale Stabsgebäude, die Prinicipa, beeindruckt mit seiner großen Halle und dem stimmungsvollen Innenhof.
Die Fabricia ist den Werkstätten römischer Militärlager nachempfunden. Blickfänge sind das Contuberniumm – die Mannschaftsstube, in der Soldaten wohnten – sowie das reich ausgemalte Triclinium, das Speisezimmer.
Eindrucksvoll ist auch das Fahnenheiligtum Aedes, das kultische Zentrum des Kastells.
Speisen mit Asterix und Obelix
Nach dem Gang durch die Geschichte lockt die Taberna. Wie wäre es mit einem Schlückchen Mulsum, dem Gewürzwein der Römer, oder einem Moretum, dem Kräuterkäse der Krieger? Die Gerichte heißen unter anderem Pullum Parthicum (parthisches Huhn) oder Boleti Fungi (Pilze in Honig).
Auf der Speisekarte treffen wir auch Asterix und Obelix wieder. Den Kleinen als Würstchen, den Dicken als Frikadelle. Wenn man Glück hat, serviert der Wirt sogar Wildschwein. Da frohlockt nicht nur Obelix.