Samstag,
23.11.2019 - 00:00
2 min
Stachel im Fleisch
Von getestet von Ken Chowanetz

Foto: Ampnet
Die Reaktion von Menschen, die dieses Auto sehen, ist fast immer dieselbe: Das soll ein Kia sein? Nichts, wirklich gar nichts gegen die südkoreanische Marke, die inzwischen zu den beliebtesten Importeuren gehört. Nur: Ein solches Fahrzeug hatte Kia bislang nicht im Portfolio.
Karosserie & Innenraum
Der Stinger (übersetzt: Stachel) hat in Sachen Design mit dem übrigen Kia-Sortiment nicht allzu viel gemeinsam. Noch nicht, denn das bildschöne sportliche Coupé soll als Ideengeber für künftige Gestaltungen bei Kia dienen. „Entwerft Euer Traumauto“ muss die Aufforderung an das Designteam gelautet haben. Nicht alles an der Optik ist neu. Von vorne erinnert der Stinger an einen BMW M, von hinten an einen Maserati. Trotz dieser Zitate bleibt mehr als genug Eigenständigkeit übrig. Der Stinger hat Klassiker-Potenzial. Vom Innenraum kann man das leider nicht behaupten. Das Ambiente soll Premium sein, trifft aber eher den amerikanischen als europäischen Geschmack. Wir bevorzugen da doch eher den kühleren Charme der deutschen Konkurrenz, etwa aus Ingolstadt. Immerhin: Man sitzt bequem und hat Platz fürs Gepäck (406 – 1114 Liter).
Fahrleistung & Fahrverhalten
Noch einmal müssen wir uns bei Kia für unsere Vorurteile entschuldigen. Wir verorteten die Marke bisher eher im Bereich solide – was wir rundherum positiv meinen. Dass wir nach einer Tour mit dem Stinger den Motor abstellen, nur um ihn dann doch einmal zu aktivieren, um ein paar zusätzliche Kilometer zu fahren, war dann doch etwas überraschend. 366 PS stellt der V6-Motor bereit – in Verbindung mit der exzellenten Automatik ergibt das Fahrspaß, den wir so, das geben wir freimütig zu, nicht erwartet hätten.
Serienausstattung & Extras
Das hatten wir auch noch nicht: Im „Steckbrief“ des Testwagens sind keine Extras aufgeführt. Beheizte Rücksitzbank, Lederausstattung, Navi, Head-up-Display, Harmon & Kardon-Soundsystem – alles im Grundpreis inklusive.
Geldwert & Umwelt
Dieser Grundpreis hat es aber in sich: 55 900 Euro für einen Kia – auch das hat es so noch nicht gegeben. Immerhin gibt es auch noch eine abgespeckte, aber ebenso schöne Version mit 245 PS für 44 490 Euro. Wenn man sich aber die Serienausstattung anschaut, wird schnell klar: In seiner Klasse ist der Stinger absolut wettbewerbsfähig – und somit nicht nur der deutschen Premium-Konkurrenz ein Stachel im Fleisch. Der Verbrauch liegt erwartungsgemäß im zweistelligen Bereich. Das schlechte Gewissen fährt mit. Fürs bessere Gewissen kann man auf die Diesel-Version (200 PS, ab 47 590 Euro) ausweichen, die sich im EU-Test mit 6,4 l/100 km zufriedengibt.
KIA STINGER GT 3.3 T-GDI V6 AWD
Länge 4,83 m Preis (Grundausstattung) 55 900 €
Breite 1,87 m Kofferraumvolumen 406 – 1114 l
Höhe 1,40 m Testverbrauch 10,5 l/100 km
kW/PS 269/366 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 247 g/km
Kia Stinger GT 3.3 T-GDI V6 AWD
Länge 4,83 m Preis (Grundausstattung) 55 900 €
Breite 1,87 m Kofferraumvolumen 406 – 1114 l
Höhe 1,40 m Testverbrauch 10,5 l/100 km
kW/PS 269/366 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 247 g/km
Breite 1,87 m Kofferraumvolumen 406 – 1114 l
Höhe 1,40 m Testverbrauch 10,5 l/100 km
kW/PS 269/366 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 247 g/km
Kia Stinger GT 3.3 T-GDI V6 AWD
Länge 4,83 m Preis (Grundausstattung) 55 900 €
Breite 1,87 m Kofferraumvolumen 406 – 1114 l
Höhe 1,40 m Testverbrauch 10,5 l/100 km
kW/PS 269/366 CO2-Ausstoß (lt. Herst.) 247 g/km
Urteil & Fazit
Schon jetzt steht fest: Der Kia Stinger hat das Zeug zum Klassiker.