Flughafen Hahn: Offenbar gab es erneut Probleme mit einem Interessenten - HNA indes seriös
Bei der Suche nach einem neuen Investor für den Flughafen Hahn hatte die Mainzer Landesregierung zwischenzeitlich offenbar erneut mit einem windigen Investor zu tun. Dies geht aus vertraulichen Regierungsdokumenten hervor, in die unsere Zeitung Einsicht hatte. Dabei geht es um den damaligen Gesellschafter der pfälzischen Firma ADC, Yida Zhang.
Von Markus Lachmann
Reporter Politikredaktion Mainz
Der damalige ADC-Geschäftsführer Siegfried Englert mit den beiden Gesellschaftern Laura Yu und Yida Zhang bei einem Pressetermin in Bad Schwalbach im August 2016. Archivfoto: dpa
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MAINZ - Bei der Suche nach einem neuen Investor für den Flughafen Hahn hatte die Mainzer Landesregierung zwischenzeitlich offenbar erneut mit einem windigen Investor zu tun. Dies geht aus vertraulichen Regierungsdokumenten hervor, in die diese Zeitung Einsicht hatte. Dabei geht es um den damaligen Gesellschafter der pfälzischen Firma ADC, Yida Zhang.
Der Flughafen Hahn sollte an die Bietergruppe ADC/HNA verkauft werden. Die rheinland-pfälzischen Anteile von 82,5 Prozent sind mittlerweile an die chinesische Gruppe HNA verkauft worden. Die HNA gilt als seriöse Firma, die laut Businessplan vor allem bei der Fracht Zuwächse erwirtschaften will. Der Notartermin des Landes Hessen mit der ADC zum Verkauf der hessischen Anteile von 17,5 Prozent war geplatzt.
Großprojekt gestoppt
Wie aus Prüfungen der Berater der Landesregierung hervorgeht, wurde ein Großprojekt Yida Zhangs auf Antigua („Tourism Mega Ressort“) gestoppt. Wegen nicht bezahlter Provisionen in Zusammenhang mit Grundstücksgeschäften hat ihn ein Immobilienmakler verklagt. Zudem fanden sich zu drei Gesellschaften des Chinesen auf Antigua keine Geschäftsadressen. Auch ein Vorhaben zu einem exklusiven Resort an einem Golfplatz in Japan wurden gestoppt.
Gesetz
Im Landtag wurde am Freitag in erster Lesung das Gesetz für den Verkauf des Flughafens Hahn debattiert. Wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte, verfüge die chinesische Gruppe HNA über genügend Finanzmittel und ausreichende Ausdauer, um den "Flughafen langfristig in die Gewinnzone zu führen". Der CDU-Abgeordnete Alexander Licht forderte die „rechtssichere Umsetzung des Gesamtverkaufs“. Eine Konkurrentenklage müsse vermieden werden. Licht rechnete vor, dass dem Kaufpreis von 15,1 Millionen Euro Beraterkosten von zwölf Millionen Euro gegenüberstehen.
Zhang hatte, so zumindest der Stand im vergangenen Jahr, über diverse Gesellschaften mindestens 30 Prozent der Anteile an der ADC. Laut der Homepage des Chinesen verdient dessen Gruppe Yida Investment International mit Sitz in Peking ihr Geld mit Immobilien, Pferden, Bergbau, Gesundheitswirtschaft und Erneuerbaren Energien.