Dreyer zu Ausgangssperren: "Wir setzen auf Freiwilligkeit"
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz setzt, anders als Kollegen in anderen Bundesländern, noch auf das Prinzip Freiwilligkeit in der Corona-Krise. Aber das kann sich ändern.
Von Ulrich Gerecke
Reporter Politikredaktion
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
(Archivfoto: Sascha Kopp)
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MAINZ - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will zumindest im Augenblick noch auf flächendeckende Ausgangssperren wegen der Corona-Krise verzichten. „Wir setzen auf Freiwilligkeit“, sagte die Regierungschefin am Donnerstag auf Anfrage dieser Zeitung. „Wenn alle vernünftig sind und sich an die Maßgabe halten, möglichst soziale Kontakte zu meiden, dann sind momentan keine Ausgangssperren nötig.“
In anderen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg und Saarland wird seit der Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Mittwochabend bereits mehr oder wenig offen über flächendeckende Ausgangssperren spekuliert. Als erste deutsche Stadt hat Mitterteich in der Oberpfalz, wo die Mainzer Schott AG ein großes Werk unterhält, eine Ausgangssperre eingeführt. Dort gibt es 47 Corona-Infizierte.
„Wir bereiten uns auf weitere Schritte vor.“
„Es wurden bereits weitreichende Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen“, sagte Dreyer zur Lage in Rheinland-Pfalz. Gleichwohl müsse das nicht das Ende der Fahnenstange sein: „Es ist eben sehr wichtig, dass sich jeder daran hält. Das muss auch jedem bewusst sein. Wir bereiten uns aber natürlich auch auf weitere Schritte vor.“
Eindringlich appellierte Dreyer erneut an die Bürger, unnötige Gänge vor die eigenen vier Wände zu unterlassen: „Gerade um diejenigen zu schützen, die am meisten gefährdet sind, appelliere ich an alle im Land: Nehmen Sie die Situation ernst! Halten Sie Abstand! Bleiben Sie zu Hause! Gehen Sie nur weg, wenn es unbedingt notwendig ist. Das gilt auch für diejenigen, die selbst nicht zu den Risikogruppen gehören: Nur zusammen können wir unsere Liebsten schützen!“