Feinstaub in Silvesternacht: Mainz „Spitzenreiter”

Silvester in Mainz: Die Menschen feiern das neue Jahr mit Feuerwerk am Rheinufer.
© René Vigneron

Laut Umweltbundesamt war die Belastung deutschlandweit im Schnitt nicht extrem hoch - doch in Rheinland-Pfalz und Hessen sorgen auch die Wetterbedingungen für dicke Luft.

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Mainz/Wiesbaden. Am Neujahrstag 2023 ist die Feinstaubbelastung in Deutschland nach Daten des Umweltbundesamtes (Uba) im Schnitt nicht extrem hoch gewesen. Ein Grund waren günstige Wetterbedingungen zumindest in großen Teilen des Landes. Zu den Städten mit der höchsten Feinstaubbelastung gehörte die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz. An der Messstation Mainz-Mombach wurde laut Uba-Daten am 1. Januar ein Feinstaubwert von 239 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen – Spitzenreiter in Deutschland.

„Große Teile des Landes hatten Glück, denn es war dort sehr windig”, sagte eine Sprecherin des Umweltbundesamtes. Demnach konnte der Feinstaub relativ schnell wieder abziehen. Die Belastung entspreche insgesamt einer „typischen” Situation, wie sie auch in den Vorjahren, ohne Corona-Beschränkungen, auftrat. Wegen der Pandemie war Feuerwerk zum Jahreswechsel 2020/21 sowie 2021/22 untersagt worden.

Silvesterfeuerwerk: Im Norden und der Mitte pustet der Wind den Feinstaub weg

An 38 Messstationen oder elf Prozent der bundesweiten Stationen sei der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel am 1. Januar überschritten worden, sagte die Sprecherin. Diese Stationen lagen demnach überwiegend in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. „Hier herrschten ungünstigere Ausbreitungsbedingungen als im Norden und der Mitte Deutschlands, wo es sehr windig war, Feinstaub weggepustet wurde”, sagte die Uba-Sprecherin. Hingegen blieb die Feinstaubbelastung im Süden Deutschlands länger „hängen”.

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Feinstaub-Grenzwerte in Hessen und Rheinland-Pfalz in einigen Orten überschritten

Der Spitzenwert in Mainz-Mombach von 239 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt nun auch deutlich über dem Wert des „Vor-Corona”-Jahreswechsels 2019/2020, damals wurden an dieser Station (Pfarrer-Bechtolsheimer-Weg) „nur” 86 gemessen. Überschritten wurde der Tagesgrenzwert von 50 nun – neben den anderen Mainzer Stationen – unter anderem auch in Worms (Hagenstraße, 75), Neuwied (93) sowie in Hessen in Wiesbaden (an mehreren Stationen, dabei 122 in der Schiersteiner Straße), Michelstadt (119, Ludwig-Arzt-Straße), Offenbach (97), Wetzlar (77, Hermannsteiner Straße), Hanau (76) und Frankfurt (55, Friedberger Landstraße).

Feuerwerkskörper sorgen laut Uba dafür, dass die Feinstaubbelastung an Neujahr zu den höchsten im ganzen Jahr gehört. Die winzigen Staubteilchen können tief in die Atemwege eindringen und die Lunge schädigen.