Live im Sportstudio: Prinz Harry trägt Mainz-05-Schal

Bekommt am Ende der Sendung noch einen Mainz-05-Schal: Prinz Harry (rechts) im ZDF-Sportstudio, hier mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius.
© Screenshot: ZDF

Der britische Royal war am Samstagabend für einen Auftritt zu Gast in Mainz. Dort sprach er über sein Herzensprojekt. Und bekam ein Geschenk von OB Haase.

Anzeige

Mainz. Prinz Harry hörte still zu, als Jens Niemeyer seine emotionale Geschichte erzählte. Niemeyer diente einst für die Bundeswehr in Afghanistan, seit seiner Rückkehr leidet er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). „Ich fand mich erst genauso wie vorher. Dann kam die Reizbarkeit, die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Ob ich genug im Dienst getan habe“, schilderte Niemeyer am Samstag im „Aktuellen Sportstudio“. Es folgte Sport-, dann Tablettensucht. „Und irgendwann der Tag X, wo nichts mehr ging.“ Er habe neuneinhalb Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass er Hilfe brauche. Niemeyer ist einer von 500 Teilnehmenden der Invictus Games, die Prinz Harry 2014 ins Leben gerufen hat. Am Samstagabend eröffnete der 38-Jährige die Spiele für Kriegsversehrte in Düsseldorf, direkt danach flog er mit Niemeyer, weiteren Athleten und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach Mainz, fuhr sofort zum ZDF auf den Lerchenberg. Nach der Live-Sendung ging es wieder zurück nach Düsseldorf. „Ich wünsche mir eine epische Woche“, freut sich Prinz Harry auf die bis zum 16. September dauernden Spiele.

Torwandschießen und Dankbarkeit

Schicksale wie die von Niemeyer „berühren mich, zeigen wie wichtig diese Spiele sind“, erklärte Prinz Harry, der selbst 2007 und 2013 in Afghanistan gedient hat. „Wir wollen Menschen in der ganzen Welt ermutigen, dazu zu gehören. Es geht darum, sich inspirieren zu lassen von Leuten, die Unglaubliches geleistet haben“, so der Royal. „Ich bin unfassbar glücklich, dass man auch diesen Heilungsprozess miterleben kann. Von Menschen, die ein Bein verloren haben, deren Psyche leidet. Und die der Sport komplett verändert, die widerstandsfähig sind.“ Nach einem Beitrag über seine Zeit in Afghanistan blickte Prinz Harry in Richtung von Niemeyer und betonte: „Man hätte diesen Menschen den Hauptteil des Films widmen sollen - nicht mir.“ Niemyer sagte: „Ich bin unheimlich dankbar, dass du diese Spiele ins Leben gerufen hast.“ Beim obligatorischen Torwandschießen blieb Prinz Harry erfolglos - dafür traf Pistorius zwei Mal. „Wird er jetzt der neue Bundestrainer“, scherzte Harry, der während der Verabschiedung noch ein Geschenk erhielt.

Oberbürgermeister Nino Haase überreicht Schal

Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) reichte Prinz Harry einen Mainz-05-Schal, den er während der gesamten Sendung zunächst selbst getragen hatte. Er werde Prinz Harry „ein besonderes Geschenk ganz im Zeichen des größten Sohnes der Landeshauptstadt Mainz Johannes Gutenberg überreichen“, hatte Haase, der im Saal neben dem rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling (SPD) saß, im Vorfeld angekündigt. Ob er noch Zeit hatte, dem Royal weitere Geschenke zu überreichen, ist (noch) nicht bekannt. Harry fragte kurz noch: „Kriege ich jetzt keinen Ärger, wenn ich den trage?“ Doch die Sorgen wischte er schnell beiseite – und legte den Schal zum Schluss des Auftritts strahlend um. Anschließend hing es für den 38-Jährigen wieder zurück nach Düsseldorf.

Anzeige

Vor dem Besuch im Sportstudio hatte Prinz Harry am Samstagabend in Düsseldorf die Invictus Games eröffnet. Das von ihm begründete Festival für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten ist für eine Woche in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu Gast. 20.000 Zuschauer jubelten Prinz Harry in der Düsseldorfer Arena zu. „Guten Abend zusammen und herzlich willkommen zu den Invictus Games 2023 hier in Düsseldorf“, sagte der 38-Jährige auf Deutsch und fügte hinzu: „Ich bin ein Düsseldorfer.“

Am Samstagnachmittag hatte sich Harry gemeinsam mit Pistorius zunächst ins Goldene Buch der Stadt Düsseldorf eingetragen.

Der britische Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan in Düsseldorf.
Der britische Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan in Düsseldorf.
© Rolf Vennenbernd/dpa