Gesellschaft für deutsche Sprache: Nein zum Gendersternchen
Das Gendersternchen hat es in den Duden geschafft. Die GfdS ist für diskriminierungsfreie Sprache - aber gegen das Sternchen. Warum? Und welche Alternativen gibt es?
Von dpa
Der Duden hat das Gendersternchen aufgenommen - die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnt das Sternchen allerdings ab.
(Foto: dpa)
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WIESBADEN / BERLIN - Ob Polizist*innen, Rentner*innen oder Kolleg*innnen: Das Gendersternchen wird immer mehr zum Alltag - und steht nun als Begriff auch im Duden. Nach Auffassung der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist es jedoch weder konform mit den Regeln der deutschen Grammatik noch mit denen der Rechtschreibung.
Die GfdS befürworte zwar grundsätzlich eine diskriminierungsfreie Sprache. "Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen", teilte sie am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Zudem werde auf dem Weg zur diskriminierungsfreien Sprache sehr uneinheitlich vorgegangen: Die Stadtverwaltung Lübeck nutze etwa einen Genderdoppelpunkt, die Städte Hannover und Flensburg ein Gendersternchen. Dies führe zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung, so die Sprachexperten.
Was gibt's noch?
Das Gendersternchen (z.B. Schüler*innen) ist nicht die einzige Möglichkeit, Sprache geschlechtergerecht darzustellen.
Paarformel: Schülerinnen und Schüler Schrägstriche: Schülerinnen/Schüler Klammern: Schüler(innen) Binnenmajuskel: SchülerInnen Gendergap: Schüler_innen Substantivierte Partizipien oder Adjektive: die Studierenden Generisches Femininum: Schülerinnen X-Endung: Schülx Punkt oder Doppelpunkt: Schüler.in; Schüler:in
Die Gesellschaft für deutsche Sprache führt in einer Übersicht noch weitere Möglichkeiten auf zu gendern und erläutert und bewertet diese.
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Und: "Wie Personenbezeichnungen mit einem Gendersternchen ausgesprochen werden sollen – beispielsweise mit einer kurzen Sprechpause, unter Auslassung des Sternchens als feminine Form oder als Paarform – ist unklar. Für die Sprechenden und für die Zuhörerinnen und Zuhörer entstehen so Unsicherheiten." Fazit: "Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden."
Der Begriff Gendersternchen ist im neuen Duden zu finden, der seit Mittwoch in den Buchläden steht. "Wir haben das Wort aufgenommen, weil es über einen längeren Zeitraum im allgemeinen Sprachgebrauch verankert ist", sagte eine Sprecherin des Duden-Verlags am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Aber: "Es ist keine Empfehlung, das Gendersternchen zu nutzen." Erstmals gibt es im Duden drei Seiten mit Hinweisen zu gendergerechter Sprache.