Liedertafel 1868 Worms-Pfiffligheim feiert mit Konzert

Der frischgebackene Meisterchor JazzAffair sang unter anderem ein Lied von Johannes Brahms. Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin
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Gesangverein Liedertafel 1868 Worms-Pfiffligheim feiert 150. Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert. In der Friedrichskirche traf Tradition auf Moderne. Das Publikum war begeistert.

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PFIFFLIGHEIM. „Tradition und Moderne mal anders“: Unter diesem Motto hatte der Gesangverein Liedertafel 1868 Worms-Pfiffligheim zum großen Jubiläumskonzert in die akustisch toll klingende Friedrichskirche eingeladen. Dem Motto entsprechend, so Dr. Frank Schneider, der Vorsitzende des 150 Jahre alten Vereins, wolle man zeigen, dass man als Chor nicht unbedingt nur Werke seines vermeintlich passenden Genres singen könne. Und so sang der Männerchor Lieder, die man beim modernen Chor JazzAffair vermuten würde und umgekehrt.

Mit traditionellen Werken wie „Grand Choeur“ (Alexandre Guilmant), Josef Gabriel Rheinbergers „Der Herr erhöre Dich“, dem „Sanctus“ von Gioachino Rossini und der „Ballade“ (Edvard Krieg) eröffnete der Posaunenchor Hochheim/Herrnsheim unter der Leitung von Thomas Busch den ersten Teil des Konzertabends. Reinhold Reinhardt, der Ehrenvorsitzende des Vereins, informierte die zahlreichen Besucher, dass der Männerchor der Singgemeinschaft Liedertafel Pfiffligheim und MGV Hochheim seinen ersten Teil traditionell gestalten werde. Wobei, sagte Reinhardt, Tradition nicht bedeute, dass man sich mit Asche zum Ende aufmache, sondern die Glut weiter am Glühen halte.

Mit gleich fünf Werken von Franz Schubert, dem beliebtesten Komponisten für Männerchorwerke, nahmen die Sänger mit ihrem Chorleiter Bernhard Riffel die Besucher mit zu einem Abend der Romantik, der „Im Abendrot“ begann, über den „Abendfrieden“, „Die Nacht“ und einem „Nächtlichen Ständchen“ mit dem Stück „Die Allmacht“ am Morgen endete. Unterstützt wurde der Männerchor bei seinem letzten Werk von Gerlinde Stock und Ulrike Neidinger, die man sich für das Experiment, so der Ehrenvorsitzende, beim Bachchor „ausgeliehen“ habe.

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Den Schlusspunkt des traditionellen Konzertteils setzte der frischgebackene Meisterchor JazzAffair mit für den Chor sicher ungewohnten Liedern. Es wurden gesungen: „In stiller Nacht“ (Johannes Brahms), Sergej Rachmaninows „Bogoroditse Dievo, Raduisia“, „Lobet den Herrn“ (Max Rädlinger), „Dat du min leevsten büst“ (Hellmut Wormsbächer), „Die Blümelein, sie schlafen“ von Stefan Claas und John Rutters „The Lord bless you and keep you“.

In der zweiten Konzerthälfte stand die Moderne im Fokus. Eröffnet wurde der zweite Teil vom Posaunenchor, der sich den verdienten Beifall des Publikums mit „There’s no hiding place“ (Richard Roblee), „Rock my Soul“ (Traugott Fünfgeld), Karl Jenkins „Hymn“ und dem „Hallelujah Drive“ von Chris Hazell abholte.

Der große Männerchor präsentierte dann – ohne Krawatte – außergewöhnliche Songs. So sangen die Männer „Die Rose“ (Wolfgang Tropf), „Höre mein Rufen“ und „Down by the riverside“, beide von Hans Weiß-Steinberg, Rudolf Deschs „Niemals vergeß ich den Tag“ und „We have a dream“ (Otto Groll). Die Solisten zeigten dabei eine sehr gute Leistung.

Einen fulminanten Schlusspunkt setzte Helmut Riffel mit JazzAffair und den Liedern „Evening rise“ (Meinhard Ansohn), „City of my heart“ (Franz M. Herzog), „Engel“ und „Don’t stop me now“ von Oliver Gies, „Mr. Sandman“ (Ed Lojeski) und Jeff Funks „Da doo ron ron“. Der Auftritt der Solisten und die teils ungewöhnliche Choreografie kamen an. Und so forderten die Zuschauer begeistert Standing Ovations.